Tagebucheintrag vom 1. Juni 1939Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 178

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Donnerstag, 1. Juni 39. Nach einem Tag Sonne schon wieder schwül und Bewölkung.

Monsignore Weißthanner wurde gestern nicht fertig, arbeitet heute noch - Schwester Ethelreda fragt, ob nicht fortgehe. Dr. Wagner hier, um wegen seiner Möbel zu beraten - also beide Secretäre zu Tisch.

Stalf - werde die Bedenken der Neuprediger schicken. Die Prediger fürs nächste Jahr entweder Marianus Vetter oder Niggl. Für Seminar trecento gegeben. Moosach.

Zinkl: Das Kürzen der Religionsstunden. Nun so, daß in München die Geistlichen den ganzen Religionsunterricht geben. Einige Lehrer, katholisch, betrachteten das als einen Undank, jetzt zufrieden. Das Hirtenwort an das Volk bis Oktober zurückgestellt. Wenn die Geistlichen sich vorbereiten und die Zeit nützen, müßte es reichen, also vorerst keine dritte Religionsstunde in der Kirche. Nach der Praxis der Katechesen vielleicht einmal in das dritte Jahr die Beichte, in das vierte Erstkommunion, in das fünfte Firmung, also immer ein großes Ziel.

Dr. Wolfrats: Wenige Kinder, von 120 eins, vom Religionsunterricht abgemeldet. Cento für einen Lautsprecher.

Früh Prälat Pfaffenbüchler. Schwester Cesarella Kreszenz Auer will austreten.

Secretär Weißthanner zieht aus - gestern war nicht möglich abzuschließen, heute bis 23.00 Uhr.