Tagebucheintrag vom 13. August 1938Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 112,113

Sa 13.8.38 Very Rev. Kirk Bassett O‘Ferrall /
von Detroit - eingeführt von einem Hr vom amerik. Consulat. Sehr /
geistlich gekleidet, man spreche in ganz Amer. von unseren Sorgen, man bete auch für uns: Ich: Freiheit ist für das /
religiöse Leben notwendig, in Amer. kennt man dieses Ideal sehr gut. Dürfen in die Kirche gehen? Aber Verbot der Uni- /
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für Kirchen hält zurück. Ich erzähle daß bei Jugendkommunion Mantel darüber. Er: In Oberammergau war die Kirche growed /
gefüllt - ja aber auch Kirchenaustritte besonders in Parteikreisen. Schule: Ich erkläre warum Bekenntnisschule aber fordern und daß

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in Gemeinschaftsschule der Geschichtslehrer niederreißt was der Religionslehrer aufgebaut hat. Er: Ob wir freie Schule hätten? Nein. In Schlier- /
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haben wir für drei Jahre den Prot. eine Kirche überlassen. Das freut ihn sehr. Er hatte vorausgefragt ob ich Bischof Meiser öfter sehe. /
Ich: Nicht wahr, das ist alles rein persönliche [ ... ], kommt nicht in die Zeitung - oh Nein, sagt er ließ sofort überarbeiten, „wenn persönlich“. /
Der Consul: Ob nicht gleichzeitig Appell wenn die Jugend in die Kirche soll? Ja, in der letzten Zeit weniger Übungen. Schemm /
hatte mir versprochen Sonntagmorgen frei zu lassen - geschieht aber nicht. Aus einem Lager (Grainau) sehr unhöfliche Arbeit. Der Consul: /
Wie die staatliche Stelle sich uns gegenüber benehme? Mit den höchsten Stellen ist leichter zu verkehren wenigstens bei der Jugend wogegen die unteren Stellen, meist aus Mangel /
an Erziehung. Nachmittag gebe ich Karte zurück im Hotel Leinefelder.

Stadtpfarrer Preysing S. Vinzenz, später Frau Dr Thalheimer. /
Ihr Sohn Walter in einem Barnab. Kolleg bei Florenz. Die Mutter eine Verwandte von Card. /
Schuster
. Der Vater Nichtarier fürchtet der Sohn müsse jetzt zurück. Ich schreibe eine kurze Empfehlung an Card. /
Schuster
- beide ausgezeichnete Arbeiter der Eltern. Donnersbergerstr 1.

Dennhöfer von der Ges. für christliche Kunst. Hat durch Erzbischof Gröber eine Eingabe nach Fulda /
gemacht, bringt mir eine Abschrift. Ich werde mit dem Erzbischof sprechen. Man kann der Gesellschaft keine große Zukunft geben, die Künstlergrößen treten aus einer nach dem anderen, /
- die Pfarrämter verpflichten zum Abonn? Dafür zu viele Auslagen dort. Ueberdisp. Beträge? Die werden eher abgebaut. Sie wollen eine /
Wanderausstellung machen. Um meinen guten Willen zu zeigen, 600.

Thomas: war auf Frauenwörth. Sollte El. Stiersdorfer zu Besuch bringen - /
Nein. Für die Wallfahrten mit Armen cento. Privat über Kober. In Bayreuth /
eine Haushälterin von der man hörte. Ali wann kommst du wieder heim. Die Geistlichen hätten sich von ihm zurückgezogen wegen seiner Artikel im V.B.

15h Helgoland. Dort ein früherer Film für Leohaus als Roman verarbeitet. Wird /
bald Frau Heßberger treffen. Trägt Abzeichen von der Insel. Gibt neuen Bericht über Filme.

Gegenbesuch im Hotel Leinfelder beim amerik. Bischof.