Tagebucheintrag vom 28. Februar 1938Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 75-76

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Montag, 28.2. Frau Dr. Gärtner: Sie komme gerade, ohne Schwester Fidelis es gesagt zu haben. Man sammle überall Material, in Kroatien hätten die Geistlichen gepredigt: Gott sei der Herr von Kroatien und die Mutter Gottes... Das würde gesammelt und dem Führer vorgelegt. Der Empfang sehr kurz und natürlich kühl.

„Direktor“ Ulrich von Norddeutschem Lloyd: Die Kapellen auf den Schiffen. Ich hätte gewünscht, nicht als Schrank, sondern offen, und das sei jetzt eingerichtet. Sie gab den Missionaren und Schwestern 25% Ermäßigung, aber die holländischen Schiffe darüber auf zehn. Viele haben schon vorausbestellt. Sie sind dev. aktiv, Pferde besonders nach Ostasien, und reden mich an. Redet sehr viel. Erzählt viel von Bremen. Sie hätten gerne in der Stadt ein katholisches Seemannsheim. Die Schwester auf dem Schiff ihren eigenen Platz.

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Zinkl kommt von der dritten Verhandlung zurück, immer über zwei Stunden. Es ist Aussicht, daß Angerschule weiter besteht. Er war sehr energisch.

Frau Hiller mit ihrem Sohn, der aus dem Seminar entlassen wurde, an die Pforte. Wollte durchaus zu mir - beim Secretär. Konnte nicht vorgelassen werden, ich schicke 300 M. (500 M. hatte sie von Regens Westermayr als Darlehen im Brief erbeten) als Beihilfe für Übergangszeit - sie will keine „Almosen“, der Sohn nimmt es aber dann doch.

Bottlenberg: Prächtige Zeichnungen aus dem Völkerbundmuseum, gut bei Frobenius als Zeichnerin unterzukommen. Die Schwester, die in Paris war, ist heute nicht dabei. Cento für die Reise.

17.00 Uhr Wolfrats - Berufswettkampf in der Schule.