Tagebucheintrag vom 8. Januar 1938Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 58-59

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Samstag, 8.1.38. Neuer Schnee und dabei Tauwetter.

Generalvikar: Pater Schulte, Fachmann für Seelenkrankheiten, wurde gerufen über Pater Erlafried zu urteilen. Der sprach mit Dr. Rehm und sie wurden einig: Er soll ein halbes Jahr in ein Kloster, soll wieder Cura erhalten, - und wenn nicht, dann wird auch Rehm eine Erklärung abgeben. - Concedo.

Paz: Eine Zeitschrift von Buchmann. eine Meteorerscheinung, nirgends zu Hause. Hat seinen Glauben im Krieg verloren. Jetzt Menschenretter: Zwei Trinker lädt er zu sich ein, geht auch vier Wochen nach Venedig wegen Louis
Vermutlich ist Ludwig Ferdinand Prinz von Bayern gemeint.
. Will um Gefolge werben.

Auf dem Ordinariat mit Weihbischof, Domdekan, Generalvicar eine Besprechung über Dr. Schröcker.

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Balthasar Meier: Bringt sein „Werk“ über Geistliche im Feld, besser gebunden. Die erste Auflage 7 000 hat der Klerusverband für sich übernommen und verteilt.

Geistlicher Rat Natterer: Über Heinrich Mohr - Sester. Diese Kampfgruppe ist zusammengebrochen, auch wirtschaftlich, darum der Nervenschock von Theresa Mohr. Zwei hohe Personen, die bei ihm ein und aus gingen, sind aus der Kirche ausgetreten. Er wollte Verbindungsmann sein und dann im Schwarzen Korps herumgezogen. Professor Meyer, Paderborn, der ist ihm nahegestanden und hat darüber genau geschrieben. Eventuell bereit 300 M zu geben.

Marie Buczkowska: Krebs hat Exercitien zugesagt. Kronseder liest hier die Messe - also scheint doch einmal Ruhe zu werden. Ciboriummantel von Elisabeth Schwarz. Ob eine Günther, die nicht in der Familie geboren wurde, aufgenommen werden kann? Die Kirche dispensiert, also können wir nicht strenger sein.

Finanzrat Veit: Bringt den Brief zurück, worin ich 300 M für das Büchlein des Subregens geschickt hatte. Er habe es bereits bezahlt. Dankt für die Ernennung.

Dr. Bösmiller: musste warten. Übergibt das Buch von Pater Lippert. Da die Bilder nicht gut seien, zeigt sie mir das Original. Sie hat über ihre Conversion geschrieben, als Schülerin von Pater Lippert. Sie hat mir über Stipberger vor dem Christentum geschrieben - hatte als Protestantin einmal Stipberger gehört und abgelehnt. Hier an einer Fortbildungsschule. Erhält Zeitrufe.

Pater Fertl (Steyler?), in Argentinien Studien gemacht, jetzt nach der Weihe soll er nach China gehen. Hausmeister Mahl ist dabei, der ihn sehr unterstützt. Wie es mit der Sprache sei? Ob im Kriegsgebiete? Ich erkläre, Geld kann ich ihm nicht geben, weil ins Ausland. Aber ein Buch „Zeitrufe“ und für Mahl „25 Jahre Bischof“. - Fragt noch, ob er morgen die heilige Messe nach meiner Intention lesen dürfe? Ich höre nicht darauf. Auch Velics
Es könnte sich um Marie von Velics Lászlófalva oder um Elisabeth von Velics Lászlófalvahandeln.
läßt grüßen.

Professor Michl: übergibt seine Doktorarbeit über Engel in der Apokalypse. Zur Zeit Regensburg, aber unsicher, weil Schumacher kommen soll. Darauf antworte ich nicht. Wie es im Lager war - wir stellen diese Frage zusammen. Es wird halb zwei.

15.00 Uhr Thomas
Möglicherweise ist Therese Thoma gemeint.
: traurig, weil Pater Mayer wieder verhaftet.