Tagebucheintrag vom 28. Dezember 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 53

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Dienstag, 28.12.37. 7.00 Uhr in der heiligen Messe (Dr. hatte verschlafen). Kommunionmesse für Maria La Rosée und Emanuel, der von Berlin in Ferien hier ist - Jahrestag (16 Jahre) seiner ersten heiligen Kommunion. Dann auch zum Frühstück. Die Korps leben wieder auf.

Fidelis - über Dr. Gärtner, will die Sache nicht so düster anschauen.

Mutter Elisabeth Moy: War zu Weihnachten hier. Hatte Jubiläum des Kinderasyls gefeiert - ein Spitzel dabei, bei der Schuleinschreibung haben alle die Unterschrift verweigert, sie war vorher bei den Müttern gewesen. Elisabeth hat für die Exercitien den Pater Winfried kommen lassen oder war das der Prediger, der eine Woche dort predigt - wohl unter den Kranken.

Paul Hesslein: Zur Zeit gehe es wirtschaftlich erträglich. Mehr in der Familie als früher. Die Tochter war in Rom in Stellung (Pacelli vermittelt), dann aber krank geworden, jetzt hier in Stellung, könnte wieder nach Rom, darf aber dann nicht mehr zurück. Bekommt die Auswärtige Zeitung und macht daraus mündliche Vorträge. Barer sein Beschützer. War einmal hier bei Kardinal Bettinger als Jäger ihn als Schwiegersohn vorstellte.

Marie von Narkiewicz - kommt von Berlin, wo drei Feste für die armen Seelen und alles gut ging. Hatte auf Weihnachten ein sehr schönes Bildchen geschickt. Wolle im Frühjahr auch hier etwas machen, vorher bei Köglmaier es versuchen.

15.00 Uhr Wurmb - Gratulationsbesuch. In Berlin viel katholisches Leben.

15.30 Uhr besuche ich im Angerkloster das Mutterhaus: Sieben Schwestern ziehen Ende dieser Woche aus, zwei nach Brasilien, sieben nach Argentinien in Krankenhaus, erhalten Segen, Kreuzweg und Kreuzlein.