Tagebucheintrag vom 11. Dezember 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 45,46

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Samstag, 11. Dezember 37. Frau Stalf: aus Italien zurück. Sechs Wochen mit der ganzen Familie. Hatte erwartet, daß ein Theologe dort zu Unterstützung.

Natterer: Verhandlung über Gartmeier wird in aller Stille sein. Als Zeuge Grassl und wenn nötig Buchwieser. Offenbar sensible Erscheinungen. Ich erzähle 1) von meinem Verhör hier; 2) wenn keine Schulden mit der Frau, dann gewiss krankhafte Unfähigkeit mit Geld umzugehen. Seine Geschwister seien gerade so. Theresa Mohr unberechenbar. Ihr Bruder darüber ausgestoßen, darum habe er ihm geschrieben, seitens der Liga, um in Verbindung gekommen, er habe geantwortet.

Leizinger-Andermatt - sollte zuerst abgewiesen werden, dann bittet sie weinend, weil Geschäftsbesuch einzulösen, um ihre Existenz zu bekommen. Also 10 M. und weil ganz unterernährt 60 Pfennige für Verpflegung. Von der Polizei sind für Annahme der psychoanalytischen Fälle Tarife gegeben.

Francisco Echebarria Ibarra, von Professor Pascher mir empfohlen: Dispens vom Brevier, kann es nicht machen. Was als Ersatz? Rosenkranz seit zwei Jahren nicht mehr. Kreuzweg kennt er auch nicht. Dann doch lieber Evangelium. Ein Kapitel, aber nicht als Studium, sondern als Gebet. Die Messe vorläufig. Weltpriester, war bei Lator. Dispens für drei Monate. Es sei gar nicht sicher, wer gewinnt. Franco habe viele Gegner. Echebarria ist Baske.

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Domdecan: eine persönliche Angelegenheit, Pileolus in violetter Farbe. Nach Rom, wenn notwendig ist. Zuerst nachsehen, ob ich nicht selber geben kann.

Frau Kessler: Beide Söhne
Die Söhne konnten bisher nicht identifiziert werden.
verheiratet, die Eltern nicht befreundet. Sie kann nicht dort sein. Wollte hier als Hausstütze zu Kindern, sei aber zu alt. Darüber traurig. Quinquaginta für die Feiertage.

Pater Marianus Vetter: der Prediger dieser Adventswoche im Dom. Von hier nach Trier, hat in Speyer eine Schwester bei den Dominikanerinnen in Bamberg, jetzt Priorat Köln. Pater Korbinian. Man weiß nicht, wie er ins Ausland kam. Wurde ausgestoßen.

15.00 Uhr Thoma: Bericht über Kober, besuchte auch Stipberger: Kober habe sehr gut über Gemeinschaftsschule gesprochen. Dann wütend hinaus und dreimal Heil Hitler. Dann die Frau dazwischen. Die eigene Schwester auf der Ausstellung Paris, hat den Mantel von der Mutter überlassen, aber die Wohnung durchsucht.