Tagebucheintrag vom 27. Oktober 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 27-28

Mi 27.10. Jos. Luginger, Oberschütze Freising schreibt aus Freising er /
müsse mich unbedingt sprechen. Kam gestern und glaubte Maria daß ich auswärts sei (Schäftlarn). Er wird es /
im Parteihaus schon erfahren, das wisse man hier nicht daß man dort alles wisse wo ich sei. Die Sache war etwas unheimlich. Heute kam er /
und schickte einen Brief herauf, er habe ein Motorrad bei Vogel hier gekauft und Wechsel /
unterschrieben und der Vogel will bis heute Abend 360 M Er habe keine Eltern, war in Grunertshofen /
damals als ich Wettlauf veranstaltet „und selber mitgelaufen sei“ will beim Militär bleiben und das würde ihm die ganze Laufbahn verderben. Er /
kniet nieder. Ich sage ihm: Unmöglich kann ich ihm das geben, aber das Höchste was ich zusammenbringe für ihn wären 100 M die /
ich ihm schenke. Dann wird man das Rad stunden und er könne statt hierher jeden Monat 10 M an Vogel schicken. /
Brief wird aufbewahrt.

Dr Römer Musegg: Alles in Ordnung, war von Frau /
Wagner angemeldet. Habe nirgends Schwierigkeiten gehabt. Habe den Prozess in Rom verloren.

Dr. Engelhard Freising: Ist ohne Dekret für Dog- /
matik
Nachfolger Ranft (der nach 14 Jahren über Nacht entlassen wurde und in Würzburg eine Pfarrei hat während die /
Angehörigen noch in der Wohnung waren) nach Regenbg für Dogm. Refer Mayer /
habe in Aussicht gestellt daß er dort angestellt werde nach dem ersten Semester.

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Provinz. Prediger - In der Seelsorge mehr Hausbesuche. Burkhard /
und Magnus die später kamen gleich gesagt. P. Ammon hat in Fürstenried Schwierigkeiten mit dem Dir. gehabt /
und wird nicht mehr gerufen. Über Leonhard Roth.

Stalf Eine Empfehlung für Audienz Rom allgemein wenn eine sie ist, fünf Personen: /
Herr und Frau, jüngste Tochter, Schwester und Begleitung.

Schramm: Noch Kelchwäsche von der Ausstellung. Ihrer 12 /
haben 7 - 19 h die Stunden verteilt um alles aufzuopfern. Bald nach Fridingen, bis /
Dez. abbezahlt, darüber glücklich. Im Dez. wieder Frauenbund weil Schenkl in Ferien geht. /
Statue einstweilen dorthin bringen.

15 h nach Nymphenburg 1) Elf Missionarinnen verabschieden nach Indien, /
begleitet von Mater Hedwig. Erhalten Missionskreuze. 2) Gruft gesehen die aufgehoben /
werden muß. Die unter der Kirche kann zunächst bleiben solange die Kirche bleibt 3) Die Gemeinde auch begrüßt, viele haben /
Tränen in den Augen. Über die Straße wo bisher Internat war, jetzt Noviz. Der große Schlafsaal für /
Kapelle Dann weiter zurück Schwesternbau wo viele Arbeiter zur Zeit sind. Auch dort eine Kapelle, jetzt noch Volksschule dort.

Dr Venator - Allerseelen Abschied, dann nach /
Altoetting. Für Studium Duc.