Tagebucheintrag vom 13. Oktober 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10018, Seite 21-22

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Mittwoch, 13.10. Früh an den Tafeln der Stadt angeschlagen: Ein erfundenes Attentat auf Kardinal Faulhaber.

Schwester Georgia: Einige Schwestern nach Attel für die Küche? Sie hätte bedingt zugesagt. Respondeo: Unmöglich, der Orden wird in die Prozesse einbezogen. Sie sieht es allmählich ein. Wird mit der Visitatorin einmal kommen. Zehn Candidatinnen warten auf die Ausreiseerlaubnis.

Pater Theodor Götz und Schwester Tattenbach: Wurde 30. Juli oberhirtlich bestätigt und nun seine Ernennung zum Präses und die Bestätigung der Generaloberin, wird von mir ausgefertigt. Der Neubau in Nymphenburg.

Pater Beda: Sein großes Manuscript über Apostolischen Stuhl und Bayern - wie zum Druck bringen? Ich kann nicht den Druck übernehmen, aber Beitrag dazu leisten. Spricht mit Hartig, historischer Verein. Erzählt wie er Abt Schachleiter auf dem Friedhof gesehen,

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die Gräber absuchend. Stotzingen wieder gewählt als Abtprimas - vom Heiligen Vater gewünscht. Kommt zu Tisch wieder.

Dekan Scharnagl: Erzbischof Hauck hat ihm geschrieben wegen Kober, läßt den Brief lesen. Er sei jetzt beim Erzbischof gewesen, mit Tränen in den Augen, er will katholischer Priester bleiben, dem Politischen fern bleiben, habe in den letzten Monaten viel gelitten. Also nicht excommuniciert, sondern Aussprache in München. Respondeo: Auch was voraus ging, seine Vorträge, - dafür doch Genugtuung, die Zeitungsartikel - und jetzt auch im Ministerium zurückgestellt. Unmöglich, daß er in Pasing bleibt.

Hans Winand, Frater von Eichstätt: Im Noviziat und in der Welt herumfahren? Aus Gehorsam. Sie hätten auch das Haus gebaut. Die Burg war ihnen gekündigt worden. Die Mutter nach Beuerberg unterbringen? Ich kann nicht für Kloster sein. Ich möge mich um die Mutter annehmen. Er möge der Mutter quinquagintasex bringen.

17.30 Uhr sehe ich Kreuzwegbilder von Schwester Fidelis.