Tagebucheintrag vom 17. Juli 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 189

Sa 17.7.37 Schw. Johannes, Schulschwester von der Gen.oberin /
geschickt, eine Seele ganz Gott hingegeben, ein wahres Gotteskind. 26 Jahre Lehrerin in Rosenheim, jetzt /
Präfektin im Institut. 10 Jahre lang da, dann aber „Bekehrung“, jetzt ganz im Willen /
Gottes. Liest ihre stenograph. gereimten Aufzeichnungen vor, glaubt fest daß es von Gott eingegeben und daß sie /
gekreuzigt und verbrannt wird. Dann wird man auch die Wahrheit des anderen erkennen. Ein Tisch voll Bücher auswärts geborgen. Schreibt alles /
sofort nieder, über mich: Der Oberhirte wird noch Wunder wirken. Ich: Die Daniel Jahrwochen sind eine mess. /
Weissagung also nicht für sie. Das Leben in der Gnade ist Leben mit Gott, aber von da bis zur Mystik noch viele /
Stufen. Nicht von Vis. und Privatoffenbarungen reden, die Kirche ist streng. Selbsttäuschung zu leicht gegeben. /
Sie bleibt, kindlich strahlend dabei, es ist von Gott ihr gegeben. Spricht viel im Ich-ton.

Käsbohrer war schwer krank. Schwierigkeiten: Ein Koop. /
sagt den Leuten sie könnten den Zettel für die Gemeinschaftsschule unterschreiben. Der Dekan, unter der Regierung der Haushälterin, machte wohl /
den Ausflug nach Ettal im kurzen Rock mit, wollte aber von dort durchaus Füssen Hohen- /
schw.
Lenkte 27 Frauen also einen Wagen wirklich ab, sie selber nach Rottenbuch.

17 h Fritz Samb. über den Prozeß P. Rup. Mayer.

Abds zum Tag der Deutschen Kunst 9 h Lichter vor die Fenster /
im ersten und zweiten Stock je 8.