Tagebucheintrag vom 18. Mai 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 170-171

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18.5.37. Nach heißen, sonnigen Pfingsttagen heute Nachmittag Regen und Abkühlung. Fiebrig, mit schwerer Bronchitis gehe ich in den Tag hinein, gegen Abend wieder besser.

Josefa Sambeth - geht bald nach Traunstein, will einmal zur Herz-Jesu-Messe kommen; Felix wird einmal den Peter mitbringen.

Anny Brandt, Bremen - war gestern beim Secretär. Wollte Pfingsten mich predigen hören, wußte auch nichts von der Hausfirmung. Sie hatte Auswurf, die ganze Nacht, und der Pater

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weiß von nichts zu predigen als von der Fleischeslust statt von der Liebe: Der Heiland sei doch immer da und wir könnten zu ihm gehen wie zu einem Arzt, wie zu einem Vater. Nicht immer gegen die anderen reden und predigen, das ist doch nicht katholisch, da lernen die anderen die Katholiken nicht kennen. Wie es scheint sehr aufgeregt, sehr redegewandt, bringt ihre Tante, die taub ist, zum Segnen. Sie erhält Neues Testament und Firmbild, die Tante ein Kreuzlein.

Nachmittags im Bett, mit Fieber, offenbar weil nach der Firmung Montag nicht umgekleidet. Schackstraße 1, Bücher für Malaga-Seminar.

Dr. Weißthanner heute in Scheyern, und ist einer der schwersten Arbeitstage.

19.00 Uhr Fischer vom Ordinariat, um die postfertige Sache zu holen.