Tagebucheintrag vom 3. Februar 1937Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 127-128

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Mittwoch, 3.2.37. 7.00 Uhr in der Hauskapelle Blasiussegen.

Heute möglichst wenig Besuche (Graf Oberndorff sogar abgewiesen, Frau General Nagel), weil um 13.00 Uhr - es ist höchste Zeit, das Manuskript des Hirtenbriefes abgeholt werden soll, Dr. Mayer

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kommt selber. Generalvicar: Vorschläge für die Geistlichen Räte.

14.10 Uhr Schommergasse, Zentralgesellenhaus, Jahresversammlung des Priestervereins. Warmuth hält Referat über verschiedene Rechtsfragen, ermahnt die Geistlichen zur Vorsicht, zum Frieden mit dem Lehrer, ich halte kurze Ansprache: Dank an Warmuth, der den Mut hat, die Ehre der Geistlichen in Schutz zu nehmen; Dank an Böhmer, der wieder gesund geworden; Dank an die Münchner Stadtpfarrer und ihre Haltung im Schulkampf. Der Heilige Vater [ ... ] sprach von der Treue des deutschen Klerus.

Krankenbesuch bei Zinkl im Marianum, dauert lange, bis die Schwestern hineinlassen, und dann führen durch alle Säle hindurch. Bringe ihm Gruß von Pacelli und die Antwort der Reichsregierung in der Lehrerbildungsfrage, wofür er den Entwurf machen will.

Dr. Venator - hat eine Stunde gewartet in der Kapelle.

Stadtpfarrprediger Göttl von Heilig Geist: War gestern vorgeladen, drei Stunden verhört und dann „aus der Erzdiözese verwiesen“. Wird nach Sankt Ottilien gehen. Das Urteil zurückweisen? Die Gefahr, daß er verhaftet wird. Es sind böse Worte gefallen, einer hat mitgeschrieben.