Tagebucheintrag vom 28. Dezember 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 119

Text+KommentierungNur Text
Montag, 28.12. Maria Theresia Pecht auf der Durchreise in die Berge. Mutter hatte sehr schwere Operation.

Direktor Müller: Bericht über Berlin. Auf der Seelsorgekonferenz sehr pessimistisch über Arbeitslager (kommen nicht in die Kirche), besonderes Landjahr (werden der Kirche entfremdet).

Pater Miller, Provinzial der Gesellschaft - was ich übers Buch von Hudal halte (das Buch hier nicht verbreitet, enthält derbe Wahrheiten, seine Artikel ein Dolchstoß), wir haben das Buch nicht gelesen. Wie hier die Lage: Schulkampf am Rhein zur Zeit stärker als hier, statt christlicher jetzt deutsche Gemeinschaftsschule, der Geistliche nicht überall Religionslehrer, die Aufsicht über den Religionsunterricht... Ob er einen Gruß mitnehmen soll, wollte sehr lange bleiben, ich stehe auf.

Kurat Keller
Möglicherweise ist Pfarrkurat Johann Keller gemeint.
mit Dr. Stubenrauch, Nürnberg: Ob der Heilige Vater venenkrank oder ob es Arteriosklerose sei. Im letzteren Fall könne er nicht helfen, aber im ersten Fall.

Sambeth Mutter - Karte für den Dom.

Graf von Courten: Entschuldigt sich, daß er in der Mette Hoch gerufen. Habe sich geärgert, daß die anderen nicht gerufen haben, zu Hause dann, als er hörte, es solle nicht sein, sich geärgert, daß er gerufen. Bin froh, daß er nicht eingesperrt wurde.

12.30 Uhr in der Nuntiatur - um einiges auszusuchen.

15.00 Uhr Sitzung des Nuntiaturbauvereins im Nuntiaturgebäude Kaulbachstraße 13. Zuerst Besprechung, dann Rundgang durch das Haus.