Tagebucheintrag vom 3. November 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 97

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3. November 36. 7.00 Uhr Pontifikalrequiem im Dom für die in Spanien Gefallenen und Gemarterten. Qui nos praecesserunt
Zitat aus der Commemoratio pro defunctis des Canon Romanus, das vollständig lautet: „Memento etiam, Domine, famulorum famularumque tuarum N. et N., qui nos praecesserunt cum signo fidei, et dormiunt in somno pacis
. Paz dabei und einige Prinzen, die vorher kommunizieren. Keine Absolution, sondern drei Vaterunser, weil die Tumba des Begräbnisvereins steht und wir eine zweite nicht aufschlagen wollen.

Maria Mayer - hatte angefragt, ob ihre Mutter die Erde aus den Katakomben behalten dürfe. Ich hatte mich in Rom erkundigt. Ja, weil eine Strafe nicht darauf gesetzt ist - obwohl das schriftlich noch dort hängt. Sie war bei den Englischen in Laim, dann im Reformgymnasium der Louisenschule, möchte Medizin für Mission studieren, jetzt weggegangen, weil sie nicht mitkam. Für Privatunterricht 300 M., Studienrat Lampl will Privatunterricht verschaffen.

Frau Direktor Eid - dankt für die Teilnahme beim Tode des Mannes. Sei so christlich gestorben. Der Geistliche kommt immer noch, er bittet um eine selbständige Stelle.

12.10 Uhr erstes Telefonat an den Secretär vom Ministerialdirigenten Meerwald, 17.00 Uhr zweites Telefonat direkt an mich: Morgen, 11.00 Uhr, ist der Führer bereit, mich zu empfangen auf Obersalzberg. Ob mit Bahn oder Auto? Wenn mit Auto, dann den Wagen wechseln. Am Marktplatz oder bei der SS-Wache? Bei der Wache. Nachmittag bin ich selber am Telefon. Ob ich allein komme: Ja. Gruftmesse an Herrn Weihbischof übergeben, weil 7.00 Uhr abreisen will.

17.00 Uhr Hauptlehrerin Schweinberger und Marie Fitz von der Congregation: Ob umändern in Hilfe der Christen? De jure kann ich nicht auflösen und will nicht auflösen. Auch der Consultus wird nicht können. Nicht der dritte Teil ist ausgetreten. Die Wirtschaftslehrerinnen sollen austreten und geistig dabei bleiben.