Tagebucheintrag vom 6. Juni 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 50-51

Text+KommentierungNur Text
Samstag, 6.6.36. 7.00 - 9.15 Uhr Minores und Subdiakonat in Sankt Anna. Strömender Regen, schwach besucht. Die Zeugnisse übergeben.

➥ Seite 51

Pater Abele: Stangassinger-Prozeß abgeschlossen (an Prälaten und Monsignori sollen die Redemptoristen jetzt nicht denken, Abschluß von Gerhardinger kein Vorbild), Aigner-Prozess, Revision schlimm ausgegangen: Im Ganzen 500 000 hat der Orden zu zahlen und weiß nicht wie. 69 000 waren beschlagnahmt. Am besten wohl von den Ordenshäusern des Auslands Devisen hereinbringen. Für das Wunder von Stangassinger, die Heilung einer Schwester in Neumarkt: Schindler hat sich geweigert. Die Untersuchung sei sehr roh gewesen bei anderen Ärzten.

Pater Immanuel
Es könnte der Dominikanerpater Emmanuel M. Tönnies gemeint sein.
O. Pr. - soll versetzt werden nach Worms, bittet, hier bleiben zu dürfen. Ich werde schreiben an den Provinzial. Gibt Adresse. Er sei sehr gern hier.

Von Kameke: Früher in Hamburg Filmreferentin. Einige schriftstellerische Sachen. Klagt über das Litaneibeten. Schriftsteller für die Kirchenzeitung? Kleine Sachen: Wie ein Protestant die katholische Kirche anschaut. Zunächst den Film Die toten Augen, das fertige Manuskript einem Direktor bringen. Ich gebe ihr: Kreuzweg, den sie schon kennt, Zeitrufe, Charakterbilder.

15.00 Uhr in der Kapelle Schlußsitzung des Informativprozesses für Pater Stangassinger. Wird versiegelt und soll nach Rom gebracht werden.

Generalvicar: Über Eingabe wegen Abbau der Klosterlehrerin. Der große Skandal mit den Barmherzigen Brüdern, sollte etwas geschehen.