Tagebucheintrag vom 30. Mai 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 47

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Samstag, 30.5.36: Firmung in Sankt Franciscus: 522.

8.00 - 10.30 Uhr. Die Krüppel von der Orthopädischen Klinik dabei.

Von dort nach Sankt Anna zur Beisetzung von Pater Heribert. Vigil, Seelenamt und Absolution waren schon früh. Eben war verkündet worden, daß ihm sein Oblatenlied gesungen wird: Wo findet die Seele die Heimat, die Ruh. Das wurde gesungen. Dann unter Regen der Zug zur Gruft. Sehr eng. Bruder und Schwester, Pater Heinrich und Barmherzige Schwester von Stuttgart.

Pater Rupert Mayer: Ob nicht kurz zu den Männern sprechen nach der Prozession Dreifaltigkeitsabend - trotz der Bedenken, daß die Polizei keine Unruhe auf der Straße will, ja. Muß aber verkündet werden, daß auf der Straße keine Ovation.

Professor Eisenreich: Für den Exercitienfond 100 M. Mit dem Gottesdienst sei es sehr schwer. Von den Professoren gar nicht so viele bei der Partei. Die Rede Boepple, die humanistische Schule soll abgebaut werden, hätte viele abgestoßen. Der Bannführer, aus der werktätigen Jugend kommend, sei freundlich und habe Dienst abgesetzt für den Beichttag.

15.00 Uhr Vesper - bei Regen. Danach die Schreibereien wegen Roth
Möglicherweise handelt es sich um Josef Roth.
nach Berlin.