Tagebucheintrag vom 15. April 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 32-33

15.4.36 Tea Graz. War in Berchtesg. am Watzmann <unter den> Leuten am /
Wahltag. Wie die Leute reden! Als ein SS dazu kam, sie schrieb weiter und zeigte ihm als er an ihrem Meßbuch Anstoß /
nahm den Rosenkranz. „Sogar einen pfund. Wittelsb.“ Von der Gilde: Habe Streit mit /
Hartig dem die religiösen Übungen zu viel sind. Resp. Das alte und das junge Ross an der Postkutsche im Ausgleich der Kräfte. /
Hugin ein ganz großes dramat. Genie hat in der Gilde den Lambertus <- | den> /
Gr.
vorgelesen wo der Bischof um eine Kirche zu bauen einer Witwe den Acker enteignet und dafür Blutstropfen aus der Kirche. Sie sagt ihm das sei /
unmöglich. Er lädt ein Jury ein, hoffentlich kommen sie nicht alle denn er hat nur 5 Weingläser und zwei Torten. /
Etwas kindlich. In die Versammlung geht <Wiesinge> mit einer hohen No. Sehr viele Witze.

Schloß: weinend v. Garmisch. Ich hätte der Jugend versprochen /
daß ich wiederkäme, dürfe ein Vater sein Wort brechen. Ein Führer: Wir werfen alles hin weil der Präses Specht /
schon wieder fort kommt. Resp. Ist das der Erfolg der katholischen Jugendvereine? Für die Zukunft eines Kaplans wichtig daß er an mehreren Stellen war. /
Schwärmerei für die Person, statt Begeisterung für die Sache. Firmung wechselt zwischen den beiden Pfarrkirchen, es ist nicht wegen des Gemeinderates.

P. Joseph Anton: Die litt. post. eilen nicht. In der Pfalz /
Pfr Nohr
niedergeschlagen weil er nicht gewählt hätte. Die Leute nehmen es als Glaubenskrise. Er wurde verhaftet.

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Läßt einen Brief lesen. Bei der Mission große Beteiligung wie nie. Die Jugend verlangt einen anderen Führer. /
....

Bischof Geier: Hat vom Reichsmin. Erlaubnis zu sammeln. /
Oder meint er eine Kirchencollecte oder beides. Resp. Bei der Kirchensammlung schaut nicht viel heraus, nicht mehr 20 000 /
wie früher, also lieber das Jahrbuch verkaufen, aber dafür braucht er wohl ein Visum der bayr. Polizei und /
vom Ordin. einen Ausweis. Die Pfarrer werden dann einen Mann mitgeben - manche werden es auch nicht tun (dann wird der Bruder /
sich sofort zurückziehen). Über die Techn. v. Neuh, wo er schon war. Er ruft einen Bruder herein und läßt ihn <segnen> und sagt /
ihm: „So das dürfen Sie überall sagen“. Von Banz 38 km nach Bamberg.

Leesmüller: Protect. über Elternwallfahrt nach Ebersberg? /
Ja.
Wird eine kleinere Zahl werden. Jetzt absol. auf unsere Spielplätze aus, er wurde wiederholt verhört. /
Betrachtet es als eine Sammlung von Vereinsschulden. Kienberger in der psych. Klinik

P. Rupert Mayer: Eine myst. Sache: Eine Frau /
aus Ostpreussen habe bei P. Johannes Carm. Unterricht bekommen. Dann nach Berlin /
und schreibt von dort, sie sei in die Kirche aufgenommen worden. War unwahr. Will jetzt in aller Stille aufgenommen sein /
und dann P. Joh. sollen wir schreiben: Sie ist katholisch. Er hat die Fak. zur Aufnahme.

Arminius: Ulitzka lebt, hat langen Brief geschrieben. Die /
Tochter der Hausfrau war in der Klinik, der Junge inzwischen daheim. Die Liturgie viel mitgelebt. /
Osterei zurück und 30 M.