Tagebucheintrag vom 31. März 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 27

Dienstag, 31.3.36. Der neue Dompfarrer Stadler: Dankt. Mit der Zeit ein Inventar aufnehmen. Die Altarsachen ausbessern lassen. Nicht sofort, sonst ist der Vorgänger beleidigt. Nicht zu lange warten, sonst sieht der neue Pfarrer die Unordnung nicht mehr.

Schriftsteller Kuchenbuch Herbert, von Paz empfohlen, war schon mehrere Jahre in Las Palmas, bekomme demnächst das spanische Bürgerrecht. War Jesuitenschüler, mit Pater Garcia, Kronseder, die heute nicht hier sind, gut bekannt. War im Auswärtigen Amt: Will den Bolschewismus in Spanien bekämpfen. Die Freimaurer dort überall dabei. Gil Robles wird wiederkommen, der Spanier ist katholisch. Beim Auswärtigen Amt will man die Unterstützung, Major Wies selber katholisch. Aber in Sorge, Rom werde ein Concordat mit Moskau schließen. Ich soll Empfehlung geben für Innitzer und alle spanischen Bischöfe. Mit Innitzer keine Korrespondenz außer Dankesbrief, von mir wäre keine Empfehlung, confer Paul Mayer. Eine Empfehlung für Erzbischof von Toledo werde ich geben. Plötzlich aufs Finanzielle: Er braucht 5 000 M. Paz habe ihn zu mir geschickt. Unmöglich, confer Cramer-Klett. Aber einen Betrag für die Reise 100 M. Er: Das Geld bringe er schon zusammen, da auch die Partei seinen Plan unterstützt. Das Geld wird hier hinterlegt, vielleicht sogar bei Major Wiß. Kommt nicht über die Grenze. Darüber habe ich mich mehrmals versichert und auf die strengen Devisengesetze hingewiesen. Am Schluß bittet er um den Segen. Trotz allem nicht ganz sicher.

Direktor Müller - 22. etwa soll ein Caritastag hier sein. Eine heilige Messe in der Hauskapelle.