Tagebucheintrag vom 21. März 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 22

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Samstag, 21.3.36. Frühlingsanfang: 7.00 Uhr in der oberen Kapelle Mutter Fitz zum 80. Geburtstag mit vier Töchtern
Diese waren Martha Wanner, Marie, Elisabeth und Olga Fitz.
. Kommunionmesse und dann zum Frühstück.

Pater Wolfgang Czernin: Kommt von Rom: Das Kloster der Ewigen Anbetung in Copenhague, von dem eine Schwester im vorigen Jahr hier war, soll umgewandelt werden in ein Benediktinerkloster von der Ewigen Anbetung, weil kein Nachwuchs. Respondeo: Ich bin einverstanden, wenn die Äbtissin Chiemsee zustimmt zu solchen Frauen (er nennt Benedicta
Es unklar, ob hier die Äbtissin Benedikta Fensel gemeint ist.
), die dort entbehrlich sind, - ich mache aber keine Eingabe, trage keine Verantwortung, halte es für außerordentlich schwer umzuwandeln, ob wirtschaftlich Chiemsee in keiner Weise in Gefahr komme, übernehme also nichts als Ziehenlassen, wenn Äbtissin will.

Fräulein Köster: Schwester des Botschafters Paris, verstorben, darum schwarz. Protestantin. Von Schmidt-Pauli hergeschickt. Ihr Bruder hätte große Verehrung gehabt für mich. Ich hätte seinen Besuch gewollt (Schmidt-Pauli). Waren in Unterwössen, war nicht Parteigenosse. Im Krieg Flieger, dann Holland und Belgien. Über Ribbentrop sehr abfällig, sei ein Streber. Flandin: „Das war nicht ein Deutscher, sondern un ami“. Spricht vom Philosoph in Freiburg Haidicker (?)
Es dürfte Martin Heidegger gemeint sein.
, der auf Frage antwortet: „Bis auf weiteres Atheist.“ Läßt eine Zeitung und ein Buch von d'Harcourt da. Sei immer in die katholische Kirche gegangen.

Dr. Wilmsen, der Philosoph. Hat geheiratet. Will sich nicht habilitieren. Denkt viel an Fribourg, will aber vorher seine Eingabe nach Berlin machen. 200 M. für seine Studien.

Grassl: Bringt die Abrechnung über Herzog-Spitalkirche. Koppmair also doch 24 000.

Schwester Avellina und Tertulliana.