Tagebucheintrag vom 5. März 1936Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10017, Seite 14-15

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Donnerstag, 5.3.36. 67. Geburtstag. Keine Besuche entgegennehmen: 1) Er ist noch krank von den Feierlichkeiten neulich 2) 973 Briefe sind noch nicht geöffnet. Secretär Zeuge dafür, falls Devisen oder amtliche Schreiben darunter sind. 3) Feiert überhaupt nicht den Geburtstag.

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Von Landshut Abordnung, Kommerzienrat Kohlndorfer, Geheimrat Wölfl, Herr Mühldorfer, Eingabe wegen Propstei. Hartig hat sie aufmerksam gemacht. Die Eingabe nach Rom von hier aus, dagegen sie sollen für Wohnungen sorgen (nicht zu teuer). Am besten die Kirchenverwaltung.

Generalsekretär Münch und Biegeleben: In Köln blüht der Verband, mit Görresverein zur Zeit friedlich. Biegeleben: Wir müßten eine Aussprache mit dem Führer verlangen und ihn vor die Frage stellen, was ist nationalsozialistische Weltanschauung. Er wird uns ausweichen. Münch sehr pessimistisch.

Herr
Es ist möglicherweise Johann Eugen Wochner gemeint.
und Frau Wochner
Es ist möglicherweise Magdalena Wochner gemeint.
: Zuerst Frau alleine, gerufen. Hält sich für verdammt und verflucht. - War in Holland, alle Leute reden von ihr, allmählich wird sie ruhig. Besonders als ich Kreuzlein gebe und ihre Frage beantworte: Ist die Ehe gültig, darf ich kommunizieren nach der Beichte? ... Dann den Segen.

Sankt Vincenz, Ewige-Anbetungs-Kirche: Berndl, Geheimrat und iunior, Berlinger senior und junior. Seit 1909 (schon oft hier gesessen) dieser Plan besprochen - von Cramer-Klett damals 350 000 für eine Basilika zur Verfügung gestellt und genau so viel jetzt. Er hat bereits Plan entworfen: Kein Turm, Verbindung mit dem Kloster. Großes Presbyterium, kein Charakter, also neue Pläne.

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