Tagebucheintrag vom 6. November 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016,
Seite 132-133
Mittwoch,
6.
November
35.
Lujan
:
Ludwig
geht
geistig immer weiter zurück. Wohnt auf einer Insel
bei
Venedig,
die
Frau
,
achtzig Jahre,
ihres Lebens nicht mehr sicher, hat
vier Millionen für seine
Capricen
verwendet und ist jetzt weggegangen.
Er selber
Cognac
und
Cocain
Trinker. Die Frau des
Gärtners
soll
sich
annehmen, darum Brief an die
Kap.
Konstitution
sehr gut. Sie werden Fahnen aushängen.
Freifrau von Feury auf Hilling
:
Die neue Vorsitzende des
Elisabethenvereins.
Sie hat jetzt genaue Buchführung,
M.
50.
19.
November
nicht möglich. Arbeitet
lange in
Sankt
Ludwig
mit.
Prälat Hartig
:
Neue Auflage
Meminisse fratrum
ausführlicher.
Ausstellung unter den
Arkaden,
Madonna
von
Salmsdorf
heute Mittag besucht.
,
Provinzial
der beschuhten
Karmeliter
Bamberg
- reist nach
Reichenhall.
Drei Häuser in Bayern: Bamberg,
Straubing,
Reichenhall. Dankt für die Niederlassung.
Prälat Grabmann
-
übergibt einige Bücher.
Herder
will eine
Dogmengeschichte:
Schmaus
übers Altertum,
Grabmann
übers Mittelalter, - über
Ehrhard
.
Kurat Gigl
:
Die Stelle im Altersheim ein Vertrauensposten.
Er habe unser Vertrauen gerechtfertigt bei der Hausmission,
die sehr gut ausgegangen ist.
Er: Von den elf Zurückgebliebenen sind noch zwei jetzt gekommen.
Dagegen heute morgen eine Verwahrung vom
Gauamtsleiter
:
Es seien
Beschwerden eingelaufen, es wird Unruhe ins Haus getragen;
wenn man nicht seine Einstellung kennen würde, dann...
Ich:
Ver[ ... ]
für seinen
Onkel
,
weiß wohl,
daß er Schwierigkeiten hat. Er: Der
Führer
habe erklärt,
Dauser
steht unter meinem persönlichen Schutz. Persönliche Erfahrungen: Ein Geistlicher habe
einem
Studenten
verboten,
zu ihm zu kommen, dann aber als
Weihbischof Schauer
wegen der Mission ihn gelobt, es zurück genommen. Ich hätte erklärt,
der kommt mir nicht nach München herein.
Ich: In der Ernennung sei unser Vertrauen ausgesprochen und Antwort gegeben.
Er soll ruhig als Priester
arbeiten und im
Grundsätzlichen
sich nichts vergeben. Er habe das in
Ludendorffs
Versammlungen
bewiesen
und ich hätte daran gedacht,
die Versammlung der Glaubensbewegung
[ ... ]
,
aber
die jetzt verboten. Er dankt sehr warm dafür. Ich: Wenn etwas besonders sei,
könne er wieder
zu mir kommen.
15.00 Uhr zu Fuß in die Arkaden mit Hartig
,
die Ausstellung der
Madonnen
zu sehen, dann besuche ich den
Bischof
von Augsburg
im
Josefinum.
16.00 Uhr Dr. Venator
-
kurz,
weil zu arbeiten.
Pater Schulte
:
Erkläre offen,
durch zu viel Tun,
könne man sehr schaden. Darum nicht nach Rom geschrieben.
Hoffentlich bleibt
Bergen
diskret.
Rom hierin
sehr feinfühlig.
Eckener
soll nicht zu mir kommen,
wir bleiben
auch so die alten Freunde. Er selber nach Berlin,
aber erkläre,
er wolle einen
anderen nicht verdrängen.
Das ist mit dem
Ehrbegriff
der Offiziere
nicht vereinbar. Also lieber zwei Jahre warten. Hat andere Frage über
MIVA.



Freifrau von Feury auf Hilling

Prälat Hartig

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Pater
Clemens Puchner
Prälat Grabmann





Kurat Gigl








15.00 Uhr zu Fuß in die Arkaden mit Hartig


16.00 Uhr Dr. Venator

Pater Schulte


