Tagebucheintrag vom 2. September 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 114-115

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Montag, 2. September. Jack Sherman Marrison: Dem Secretär sagte er „nur eine Minute“. Auf der Reise zur Universität Wien, um dort Psychologie zu studieren. Er sei protestantisch, habe aber viele katholische Freunde, die mich 1926 gesehen und gesprochen hätten. Er fragt, ob es in Deutschland immer strenger werde oder nicht. Ich bin kein Prophet und weiß nicht wie es in zehn Jahren ist, aber heute ist es Dictatur, wenigstens in der letzten Zeit, im Augenblick aber scheint mehr Freiheit der Gewissen zurückzukehren. Er spricht nur englisch und ich muß mehrmals sagen: Ich weiß nicht, was Sie wollten. Erhält Lichtbild, Adventspredigten und Charakterbilder. Das ganze etwas geheimnisvoll, aber vielleicht nur jugendliche Wichtigtuerei.

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Erwin Münz - Herausgeber „Grosser Kreis“, von Rheinfelder empfohlen. Kommt von Belgien, wo er in Maretza gut aufgenommen, andernwärts dagegen einmal verhaftet wurde. Magnus Wehner hatte das erste Heft, um die Sammlung anzuführen. Der Verleger Hueber sehr rührig. Er nennt die Romantik eine Krankheitserscheinung!!

Seitz, Silberarbeiter - die letzte Summe 610 M. für die Monstranz. Außerdem schicke ich den zwei Gehilfen je 5, dem Lehrling 3 M.