Tagebucheintrag vom 20. April 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 75

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20.4., Charsamstag. 8.00 Uhr Frühstück.

Maria Isabella und Maria
Eine Schwester Maria findet sich in den Chroniken nicht explizit. Allenfalls könnte Schwester Maria Gonzaga gemeint sein.
von Nymphenburg: Die Zahl im Institut und in der Schule ist gewachsen. Heute Geburtstag des Führers, Fackelzug und Hissen von großen Fahnen vor dem Schloss. Ich: Schemm gegen die Ordensschule. Sie beten um „Schutz“ für mich. An der Grenze gegen Geistliche und Ordensfrauen mißtrauisch.

Monsignore Brem: Kendler müße als Diözesanpräses bald durch Thalhamer ersetzt werden. Kendler sei nicht pünktlich und fahre zu viel herum. Neuankauf in Sankt Veit, Pfaffenbüchler möge Schwestern zur Erholung schicken: Auch Kinder dort. Mit Rückkauf einverstanden. Wenn Säcularisierung, weiß man in hundert Jahren wenigstens was saecularisiert wurde. Für Jugendfürsorge generell Treuhand.

Margarethe Mehling im Institut Roscher. Roscher selber ist ins Kloster gegangen zu den Cisterziensern. Im Religionsunterricht sehr lebhaft, wird wenig gefragt. Ihr Lieblingsfach Naturkunde. Blutarm, vom Turnen frei. Mutter herzschwach [ ... ]. Großmutter und Tante in der Wohnung dabei. Erhält Kreuz für Mutter, kleines Kreuz für sie, Kreuzweg, Chokolade.

Pauline kauft heute ihr Brautkleid ein.

6.30 - 7.30 Uhr Auferstehungsfeier im Dom. Gut besucht. Bei der Wagenfahrt trotz meines Verbotes und trotz des polizeilichen Verbotes, lautes Hochrufen: Da könnte man mit dem Verhaften nicht anfangen.