Tagebucheintrag vom 16. März 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 59

Text+KommentierungNur Text
Samstag, 16.3. 7.00 Uhr Minores und Diakone Sankt Anna. Nach einem fleischlosen Tag wird mir ganz schwach in der langen Feier.

Pater Narcissus Durchschein aus Rom. Der Heilige Vater habe von mir gesprochen und schicke einen Segen „für das arme Deutschland“. Auch Pacelli habe von intrepido gesprochen. Mein Name in Rom viel genannt, seit der Papstpredigt besonders. Über unseren Schulkampf. Ihr Krankenhaus in Regensburg von hohem Offizier aufgesucht, das ist die beste Reclame, hier im Obdachlosenheim: Gekündigt, er hat den Direktor persönlich aufgesucht, der sehr zum Gespräch habe also nichts Criminelles. Macht jetzt eine Weltreise zur Visitation.

Prälat Hartig: Voranschlag für Herzogspital von Koppmeyer
Möglicherweise ist der Münchener Bildhauer Josef Koppmair gemeint.
: 28950 M. So viel Geld habe ich nicht, das höchste wären 15000. Ich habe noch andere Auslagen.

Gräfin Elisabeth Moy: Hatte dreimal versucht, zu kommen, beinah beleidigt, jetzt vor der Abreise. Zuerst von den Kindern
Karl Eberhard von Moy, Maria Hedwig de La Rosée, Wilhelm Luitpold von Moy, Elisabeth Sophie von Moy, Helga Maria von Redwitz und Irmgard Elisabeth von Kienlin.
. Sie selber kommt darauf, „dass er nicht mehr da sei“. Es ist schwer, zu trösten. Lobt seinen Charakter über alles. Ob ich für ihn bete? Dann auch aufs Politische: Die beiden Töchter
Gemeint sein könnten die Töchter Maria, Elisabeth, Helga und Irmgard.
fanatische Gegner, hätten leider Recht gehabt. Sie selber verlangt, daß der Wortführer nicht mehr auf ihrem Turnplatz während Gottesdienst Appell halten. Wilhelm verstehe auch nicht, wie ein Streicher noch dabei sein könne. Jetzt in die Schweiz mit Emanuel. Ich halte sehr zurück [ ... ]: Die Familie wird in ihrer Würde nicht geachtet. Sie selber kommt auf [ ... ], was sie von einem Hauptmann gehört, über einzelne .. und von einem Künstler, einem der ersten Anhänger. Ihr Mann hätte Ehrlichkeit und Sauberkeit über alles gestellt.

Monsignore Brem: Über die Seminarsitzung (nicht den Vermögensstand, was der Pfarrer nicht versteht). Aber die Ausgaben. Soll einmal Sankt Veit besuchen. Nachlass von Röhrl: Da er auf Vatergut verzichtet, den Geschwistern nur 1000 M. Seine Schwester kleinlich aber nicht zufrieden. Antwort: Entweder noch 1500 M. darüber oder eine Rente, leisten für uns schwierig. Wird mit ihr noch mal sprechen. Musste leider lange warten, weil Gräfin Moy hier.