Tagebucheintrag vom 10. Februar 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 50

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Sonntag, 10. Februar 35, 7.30 - 9.15 Uhr Pontificalamt Sankt Michael, während die von Pater Schwake geschulte Jugend Choral singt, das Responsorium sehr kräftig.

Sehr viele zur Kommunion gehen. Sechs teilen Kommunion aus. Nach kurzer Nachtruhe schwerer Katarrh.

17.00 Uhr Papstpredigt in Sankt Michael: Die Freiheit der Kirche. Besonders wegen der Schulfrage, die in diesen Tagen mit Gewalt die Gemeinschaftsschule an die Stelle der Bekenntnisschule setzen will. Ich rechnete bestimmt mit Störungen, weil die Elternbriefe beschlagnahmt worden waren und die Pfarrer früh von der Kanzel vorgelesen hatten. Zwei junge Männer gehen 16.00 Uhr unter meinem Fenster, mit einer dicken Mappe und deuten lachend herauf. Es ging alles ruhig, auch bei den angeschlossenen Kirchen. Nachher, still aus dem Hof zurück. Also ging die Gnade des Martyriums wieder einmal vorüber. In der Nacht bis 24.00 Uhr zuerst den 25-Zeilenbericht für Nachrichtenbüro, dann den Teil über Schule als Hirtenwort, dann ausführlich Bericht und den vollen Text, weil Ordinariat Beilage für Amtsblatt.