Tagebucheintrag vom 4. Februar 1935Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 47

Text+KommentierungNur Text
Montag, 4. Februar. Regen. Die Meisterschaft in Garmisch ist ins Wasser gefallen.

Prälat Pfaffenbüchler - Übergibt 200000, zumeist Handelsbank, als Mensa Stiftung für Personalhilfe für den Klerus der Erzdiözese. Ob 25 000 für Chiemsee? Wäre sehr gut angewandt. Zangberg gerettet. Ober Mühldorf wird nur genannt. Dagegen nächste Aufgabe Sankt Vincens als ewige Anbetung der Barmherzigen Schwestern - ich stifte die Monstranz. Er gibt ab auf der Handelsbank.

Stadtdekan Attenberger, Oberföhring dankt für den geistlichen Rat. Will Mission halten, soll eine Eingabe ans Ordinariat machen, um Unterstützung. Will mit Autobus beifahren besonders nach Johahnneskirchen. Die Kinder nach der Schule 16.00 Uhr Vesperbrot und 17.00 Uhr zur Mission. Auch sonst an Herz-Jesu-Freitag bekommen sie Frühstück in der Wirtschaft. Schade, daß wir kein Zelt haben.

Pater Aribert Blattmann, Sankt Anna - Dankt für den geistlichen Rat. Ich erinnere ihn, daß die Kapelle in der Hildegardstraße die künftige Kirche nicht verdrängen darf. Nicht ewige Anbetung, wie Laien wollen.

Verbandspräsident Schwarz von Leohaus. War in der Pfalz und bringt mir vom Arbeiter= und Arbeiterinnenverein Speyer eine Flasche Wein mit. Dort sehr gefeiert wurde - durfte mit Musik abgehalten werden. Suchte hier im Reichsadler Dr. Ley auf: Drängen Sie die Religion nicht zurück (wir sind selber unsere Religion), haben Sie die zwei Enzykliken gelesen (Nein, aber davon gehört), er schickt sie ihm.

12.00 Uhr im Wagen bei Regen in den Europäischen Hof, Karte abzugeben für Monsignori Panico und Tardini.

18.00 Uhr Generalvicar - Kurierdienst einzurichten für die Bischöfe. Man hört, daß katholische Beamte abgebaut werden. Über Pater Alois Meier von Gars.