Tagebucheintrag vom 19. Dezember 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 22-23

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Mittwoch, 19. Dezember, Marie Seinsheim - bringt einen sehr schönen Stich von Fürstenfeldbruck. Die Dame, die in Miete ist, kommt Früh 3.30 Uhr heim, macht abends mit den Herren einen furchtbaren Lärm, Pfeifen und johlen. Gleich für ein Vierteljahr 65.

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Natterer besorgt mir einen Brief an Dr. Virfortis - eigentlich war es eine Verwechslung mit Dr. Fritz
Möglicherweise ist Caritasdirektor Georg Rudolf Fritz gemeint.
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Studienprofessor Eisenreich: Ob die Religionslehrer etwas tun können für die Exercitien der studierenden Jugend? Ja, unter zwei Bitten: 1) Wenn man darauf rechnet, daß HJ und die tun mit, darf kein Präses wie Adalbert Mayer die Exerzitien geben. 2) Die großen und kleinen zu trennen, die ganz kleinen überhaupt nicht, also 3 - 5 und 6 - 9. Siehe besonderes.

Dr. Leibrecht, Director der Versicherungsanstalt und seine Braut, die heute früh in Sankt Theresia convertierte. Er ist Pfälzer, von mir gefirmt, Mutter lebt in Ludwigshafen. Über Kastanienkultur und Volkswirtschaft. Ich schenke seiner Braut Neues Testament, Lichtbild mit Unterschrift und weißen Rosenkranz.

15.00 Uhr im Kunstverein drei Bilder gekauft um 268 M und kleinen Stich um 36 M. Außerdem Frau Petraschek
Es dürfte die Frau des Philosophen Karl Otto Petraschek gemeint sein.
die Theatinerkirche 200 M. Dem freundlichen Wärter 10 M, der berät, schon mit der Miene genügt, sein Töchterlein die Zensi bringt.

16.00 Uhr Venator - Mutter ganz krankhaft in ihrer Trauer. Weihnachtseinkäufe.