Tagebucheintrag vom 15. Dezember 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 18-19

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Samstag, 15. Dezember, 8.00 Uhr in der oberen Hauskapelle Firmung, 27 meist Convertiten. Darunter Stadtrat Schilling, Pate Muhler. Ich predige Firmung und Weihnachten. Teutch kam zur Konversion bei der Heiligsprechung von Bruder Konrad.

Lujan: Am 14. Januar Hochzeit in Rom, aber Alfons will seine Frau nicht dabei haben. Die Frau des Kronprinzen bereits nach Amerika abgereist.

Professor Muckermann dankt für seine Predigten hier. Sie hatten vor seiner Wohnung noch Huldigung gebracht. Gibt mir sein Buch Eugenik. Ich gebe ihm ein Bild von mir und 100 M. für seinen Bruder Friedrich. Er hat drei Schwestern im Kloster. Kommt zu Tisch wieder.

Elisabeth Syffert - kommt aus dem Krankenhaus (Mandeln) in Pasing. Immer noch unentschlossen, was tun, ins Kloster gehen? Zuerst mit den Eltern ausmachen.

Prälat Scharnagl: Nach Zangberg eine Schwester aus Wien? Müssen an allem sparen und haben keine Zelle. Wegen Sankt Gabriel: Noch 235000 M. Schulden. Gesamte Kirchengemeinde übernimmt 55000. Die Pfarrei darf aber nicht angesprochen werden. 60000 der Orden in Raten

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zwischen 10000 (aufzubringen durch Kirchensammlungen in Sankt Gabriel und Antoniusbündnis) und 100000 entweder von Americaanleihe oder Hypothek auf den Pfarrhof der 270000 M. kostete.

Graßl: Joh. Vogel, die Frage ist nur noch, ob er 53 Jahre ist oder älter.

Baronin Branca - ob Gottesdienst am 10. Januar. Ja, aber Predigt noch offen geblieben.

Abends, 20.00 - 22.00 Uhr bei den Neudeutschen SW. Studienrat Kifinger in der Schmitter'schen Anstalt. Vorgeschichte von Schöngeising von einigen erkannt und angesprochen. Eigens ein Elternabend. Viel eigene Hausmusik, dann spricht Kifinger, dann kurzes Spiel „Wovon die Menschen leben“ von Lehrer und Lehrerinnen gespielt. Dann meine Ansprache in großer Ergriffenheit - weil ich weiß, die Neudeutschen werden nicht weiter bestehen und kann es doch nicht sagen.