Tagebucheintrag vom 24. November 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10016, Seite 9

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Samstag, 24. November, Anna Bodeck. Neuer Kummer, ihre Älteste am Telefon nervenkrank bei einer Ärztin, die sagte: Man muss sich von der Klostererziehung frei machen, es gibt kein Unrecht, man muß radical das Unrecht tun, dann wird es Recht. Sie sagt der Mutter alles, auch daß sie den Einfluß der Mutter vom alten Schlag abweisen müsse. Max hat wieder keine Prüfung gemacht. M 50.-

Pater Koch: Dank für seinen Artikel in den Stimmen. Die SJ sollen nicht schweigen, wie die Professoren schweigen. Die Novembernummer „wird nicht mehr verschickt“, aber verboten sind sie nicht. Man fürchtet eine Vorzensur. Das Verbot nicht wegen Koch. Ich: Die Abwehr von Rosenberg wird freigegeben werden, schon wegen der Spannung gegen Goebbels. Soll eine Kommission bilden, weil Rosenberg deutsche Geschichte herausgeben wolle. Er will eine Art Lexikon herausgeben. Nicht mehr Spiritual im Andreaskolleg? Soll es abgeben, soll ein Benediktiner dort sein, seine Sodalen wollen sammeln.

Dr. Höck von der Kirchenzeitung: Eine Nummer beschlagnahmt wegen Artikel Spitzer, war aber schon Zweidrittel ausgegeben. Als Diözesanblatt wie Trier? Später. Muß nicht größeres Format (nur dann wird es im Straßenhandel auffallen), überhaupt nicht größer werden und Quantität bringen. Die Antwort an Jansser - soll er im Archiv behalten und ein solches anlegen.

Student Esterer von der Akademischen Vinzenzkonferenz, M 200.-

Finanzrat Grassl: Wegen Vogel, hatte die Sache vergessen, will jetzt nachgehen.

16.00 Uhr Beatrice von Bottlenberg: Über die Bilder im Weihnachtsbuch. Einige haben sich an den internationalen Bildern gestoßen. Auf der Kunstgewerbeschule Luisenstraße, auch in der Anatomie. Von Kirchenmalen: Ist meist kein Geld mehr da. Jetzt gehen Konradbilder.

Simon erneuert Anodenbatterie und empfielt einen neuen Apparat.