Tagebucheintrag vom 2. Oktober 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 227

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Dienstag, 2. Oktober. Therese Schloß: Examen glücklich bestanden. Die letzten Tage noch oft über den Büchern. Jetzt wieder mehr im Apostolat. War mit Kindergruppe an der Nordsee - ging aber in die Kirche.

Professor Guido Manacorda an der Universität Florenz. Hatte vorher erklärt, nichts politisches, zwei Mal an der Pforte. „Collega“ und „Freund“ - Sein Buch Tempio e Selva hatte er geschickt. „Schwerer Kampf gegen das Ideal.“ Habe auch mit Mussolini gesprochen. Schade, daß die Freundschaft zwischen Deutschland und Italien zerrissen. Ein einsamer Gelehrter. Alte katholische Familie, auch Bischöfe. Die Natur wird verklärt, nicht zerstört; confer Franz von Assisi.

Professor Rintelen - zum Abschied nach Bonn für Dyroff. War ein Semester in Braunsberg. Das Verhalten von Eschweiler sei unerträglich, deswegen. Es sei ihm jetzt die venia entzogen. War auch einmal für Österreich vorgemerkt. Daß wissenschaftlich die Tiefe ganz vernachlässigt - nur die Theologen seien noch die, die Philosophie studieren. Das geistige Leben gehe stark zurück. Dyroff habe die letzte Zeit nicht mehr Metaphysik gelesen. Von seiner Tante, die wieder in Deidesheim.

Junior Huber: Ihm danken für gute Ausstattung des Kreuzweges. Noch 50 schicken. Vater hat Magenkrebs, weiß es nicht. Ihn Mittag besuchen.

15.00 Uhr nach Planegg - Familie Huber senior besucht. Er ist recht krank. Dann im Garten.