Tagebucheintrag vom 16. September 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 224-225

So 16. Sept. 7h in der Hauskapelle. Hr Sekr Bahnhof. /
Gertraud seit gestern hier, morgen nach Oberammergau,

10h Elis. Nikel - zur Rede gestellt wegen ihrer Reden auf der der /
Bahnhofsmission. Frl Stumpf beim Minist. scheint geplaudert zu haben.

11h Bar. Redwitz: Wurde mit Namen angemeldet so daß Nikel /
es hörte. War in Dachau. Bewirbt sich jetzt um eine Stelle und kommt wohl /
weg von hier.

12h Most Rev M Gannan Erie: Vor 30 Jahren hier studiert, /
heute früh mit Fischer von St Ludwig zusammen, Ammann /
gekannt. Über die Verhältnisse: Hi hat guten Willen, wird Vertrag zu anderen schließen, wir warten darauf. /
Er bekommt auf seinen Register Mark Joh. nur 50 M für den Tag. /
Ob ich etwas machen kann? Nein, er will bei Cook <England> fragen oder einen <Studenten> schicken.

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16h Bischof Francis Joh. of Leavenworth - habe mich in Clyde /
gesehen. Jetzt viele Städte bereist um die Segnungen des Naz. aus der Nähe zu sehen. Hat die Leute unterwegs gefragt: Die Geistlichen trügen /
die Politik auf die Kanzel. Wollte Resl sehen aber wochenlang in die Schweiz. Ein Priester von ihm 10. August dort (1933? /
Sie nickte nach dem Hochamt ließ ihn rufen: Er habe zwei Mal die heilige Messe für sie gelesen. Gar kein Mensch habe das vom Geistlichen gewusst. - /
Die Politik: Reingeschossen, der Führer selber wolle Frieden mit der Kirche, jetzt Schlußverhandlungen aber es sind andere. Der Fall Traunstein. /
Der gefälschte Brief für die Juden. Wegen Saar: Ich weiche aus, das ist politisch. Ob Verfolgung der Katholiken - kann niemand sagen. /
Er fragt sehr viel - gibt aber sein Wort daß Zeitungsartikel daraus werden soll. Nach Oberammergau und dann Rom.