Tagebucheintrag vom 14. September 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015,
Seite 223-224
Freitag,
14.
September,
Hochamt
Sankt
Joseph
zum
Bruder-Konrad-Triduum.
9.00 Uhr
die
Predigt
des
Stadtpfarrpredigers
:
Die Freunde
des
Tabernakels:
Gegenwart, Opfer,
Kommunion.
Nachher
direkt
in die Sakristei zum Frühstück und von dort weggefahren.
An der
Kommunionsbank
große Aufregung. Ein
Mann
mit einem
Bündel
macht keine
Kniebeugungen,
drängt sich ganz vor, die Polizei
gerufen -
Er kommt von Italien, hat im Bündel Zeitungen und
Wäsche -
Hat gewiss eine
Bombe.
Josef Erd
von hier,
„Journalist“,
beschwert sich
dann schriftlich.
:
Den
Dozenten
Bilder
von mir geben nach dem
Sanitätskurs?
Nein,
manchen wäre es kein Gefallen. Ein Dankschreiben schicken.
Schultze
sehr beleidigt,
daß er nicht gefragt wurde.
Pfarrer Zels
von
Oberteisendorf:
Wollte von der Pfarrei weg,
weil ein Bauer sich auswärts, in
Teisendorf
hätte trauen lassen.
Canonisch
konnte der Pfarrer in
Teisendorf
trauen,
pastoral
heute
nicht streng sein, bald werden sie sich begnügen mit
Zentrale
oder sie treten aus der Kirche aus. Er ist zufrieden und werde bleiben.
Hat
Einreise
in
Oesterreich
und so das
Grab
von
Dollfuss
besucht.


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Direktor
Müller

Pfarrer Zels


