Tagebucheintrag vom 21. Juli 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 202

Samstag, 21. Juli, wieder große Hitze. Die Blitzableiter auf dem Dach tagelang neu gerichtet, damit ja immer Arbeiter im Hause seien.

Reverend Giglinger - bleibt länger hier. Will nach Konnersreuth - sie ist aber auf unbestimmte Zeit verreist, hat auch die Schwester of the Crown besucht und von ihr einige Auskünfte erhalten: Die Zeiten werden schlimm, aber weniger schlimm, wenn die Priester gut sind.

Prälat Grabmann - übergibt seine zwei Artikel über Ehrle. In der Universität sei alles durcheinander. Wenn sie Vortrag halten würden gegen Deutsche Glaubensbewegung, würde man ihre Vorlesungen stören. Als Nachfolger von Seitz vorgeschlagen Schmaus von Münster und Lang von Regensburg - er hat im vorigen über Eiswirth. Braunsberg wissenschaftlich ein gutes Zeugnis geschrieben, aber inzwischen sich für Sterilisierung eingesetzt und auch sonst also für Katholiken untragbar. Das habe er auch im Ministerium gesagt.

Finanzrat Grassl: Das Conto Vogel nicht beschlagnahmt, die Zinsen werden ausbezahlt. Jetzt feststellen lassen und Personen [ ... ] - mit der Luxemburger Zeitung.

Bischof von Augsburg, zur Weihe hier: Die Erklärung der Regierung verzögert. Auch von uns, weil man die Jugend fragte. Wegen Sanitätskurs, ihm Programm zuschicken. Die Verfolgung der Katholiken.

Zwei von der Hadwig: Der katholische Studentinnenverband überhaupt nicht bekannt wie es scheint, wenigstens nichts gegen ihn unternommen. Sie waren nur sechs - Es sind Jüdinnen an der Universität.

Abends mehrere Gewitter, kommende Tag wieder warme Sonne.