Tagebucheintrag vom 9. März 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 154-155

Frei 9. März. War auf der Sitzung und den ganzen Tag schwerer Kopf und sehr müde von dem Cocain. /
Nach der Sitzung Mons. Neuhäusler: Stengel war bei ihm, sehr verlegen. Sie seien in Sorge ob /
nicht beim Staatsakt eine Pfeiferei und eine Bemerkung und das sei der Regierung furchtbar unangenehm. Die ganze Regierung würde aufatmen wenn ich ihnen

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durch den Sekr. abtelef. ließe. Mehr braucht es nicht. Ob dann eine Vertretung schicken? Nein. Die anderen Bischöfe schicken? /
Nein. Also telef. der Sekretär. Am Abend erfährt man bestimmt, daß der Führer kommen werde.

15 h h P. Custos.

16 h Baron v. Sell: Seine Majestät habe ihn geschickt seine hohe Befriedigung auszudrücken über Adv.predigten /
und namentlich zu erklären wie starken <Widerhall> die Stelle gefunden hätte die für <deutsche | die> Einheit der Bekenntnisse spricht. Ich: Eine aufrichtige ung Verehrung seit den Begegnungen mit dem Kaiser. /
Dieses Gottvertrauen und diese Verantwortung. Das war doch nicht für die Hausmacht gearbeitet. Deutschland ohne Schuld am Krieg, aber das nicht zu beweisen ohne den Kaiser. /
Er: Er habe ein so starkes Gottvertrauen. Oftmals wenn alles verzweifelt, sagt er: Bleibt ruhig, es gibt noch einen Höheren. Ich: Zu den Arbeitern gesagt: Weniger oft /
dort sorgen und harren. Wer an mich den Sohn glaubt hat ewiges Leben. Er: Die Verantwortung vor der Geschichte kann mir niemand abnehmen. Ich: Zu seinem /
Geburtstag nicht
<an>
geschrieben
weil Post unter Kontrolle. Predigten würden heute verboten. Esser mich an die Staatszeitung verwiesen und gleichzeitig alle Zeitungen verboten ... /
Er: Es seien keine Ber Berichtigungen zu erreichen, hier auch nicht. Empfehlung ... Er sei in Berlin, heißt aber alle paar Wochen hin, weil.

Bischof von Eichstätt: Brachte sein Votum hierher. Hatte zum Staatsakt abgeschrieben. Die Willi- /
baldburg
besetzt. Bei einer Versammlung in Eichstätt das Bild des Vorgängers fünf Mal durchschossen, sein Bild zerrissen oder verbrannt.

Frau Winand - vor und nach dem Bischof.