Tagebucheintrag vom 20. Februar 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 148-149

Die 20. Febr. Auf dem Zimmer celebr. weil Fath. Kunig zwei Tage im Haus ist.

Schon 8 h kommt Gen. Vic.: In der Staatszeitung ist „angeordnet“ daß auch die Gebäude des öffentlichen Rechts /
zum Volkstrauertag beflaggen müssen. Was tun? Wir geben im Amtsblatt bekannt, Reichsminister hat nachrichtlich geschrieben, daß die /
Gebäude beflaggen. Der Beschluß der Bischofs konf. die Kirchen dürfen nur in kirchlichen Fahnen beflaggt werden, besteht heute noch zu /
Rechte. Wir erwarten vom Klerus daß die kirchliche Feier besonders die Absol. an der Tumba möglichst feierlich gestaltet wird.

Dr Luible: Bericht über Stuttg. Sie haben zur Kenntnis genommen, der KV gibt das /
Prinzip katholisch auf, etwas gegen Dogm würde nicht verlangt. Um die Heime zu retten und als Namen Kameradschaftsheime zu erhalten

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hätten sie zugestimmt. Meckes habe auch erklärt es gebe keinen anderen Ausweg. Resp. Mir unbegreiflich wie man /
sein Prinzip aufgeben kann. Sich lieber gewaltsam auflösen lassen. So schrieb mir UV Bonn. Die alten Herren werden noch zurückziehen. /
*

16 h mit Kunig in den Waldfriedhof. Die Geistlichen Gräber und die Anast. Kirche besucht. Rückwärts /
im Bürgerheim die Kirche, gerade beim Rosenkranz. Sehr schön langsam gebetet. Vor der Kirche In- /
spektor
Fuchs: Fragt über Execrien des Altars in der Josefsspitalskirche.

Zum Abendtisch Mons. Neuhäusler.

[Einfügung (*): Oberamtsrichter Reuter, Trostberg. Nicht lange dort und wird in drei Jahren abgebaut. Nicht recht verständlich /
warum er kommt. War in Würzburg zusammen am Alten Gymn. Kurz über Mitschüler. Er kommt auch nach /
Freising zur Priesterweihe. Einmal Gegenbesuch]