Tagebucheintrag vom 4. Februar 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 142-143

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Sonntag, 4. Februar, 7.00 Uhr nicht im Dom, weil 9.00 Uhr Kerzenweihe im Dom. Sehr kalt und sehr lange Messe.

11.00 - 12.00 Uhr sehr lange Herzogin Karl Theodor, Anteilnahme an dem Vorkommnis. Lange und staatsmännisch: Man hätte Hitler von Anfang an beiziehen sollen, jetzt läuft neben seiner Linie eine zweite Linie, die gefährlich wird, freimaurerisch ist. Ich spreche mein Vertrauen für Hitler und Papen aus. Sie war entrüstet wegen der Meldung in den Zeitungen „Bubenstück mit Klein-Kaliberpistole“. Bei der Hochzeit in Seefeld der junge

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Toerring vor der Verlobung die katholische Erziehung der Kinder vereinbart, schriftlich und nachher nur einen griechischen Segen. Was man tun könne auf dem Land? Dagegen sich wehren, daß unsere katholischen Frauen - und Müttervereine einfach eingeschaltet werden sollen, sind geschützt. Ob Frauen nach Tegernsee und Kreuth? Schulschwestern unmöglich, aber von der Heiligen Familie oder Dritter Orden - es müßte ein Verein zum Unterhalt gegründet werden, und das unmöglich. Frau von Bodman
Es ist entweder Sophie Amalie von Bodman oder deren Tochter Marie gemeint.
das Fenster gezeigt. Rosenberg Leiter der weltanschaulichen Schulung, obwohl uns gesagt wurde, er rücke ab vom Buch Rosenbergs.

15.00 Uhr Prinzessin Wiltrud – peinlich, daß jetzt nach der Rede gegen die Monarchie so viele vom Hof kommen. Hat in Stuttgart sehr viele Beziehungen: Statthalter sehr freundlich, seine Frau, früher Ordnerin, nimmt Winke entgegen, wie sich benehmen. Bittet um Segen. Hildegard will ein Bild – im Hirtenbrief. Kommt nicht zum Studieren. Ihre Freude das Reisen.