Tagebucheintrag vom 13. Januar 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 135

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13.1.34. Abt Benedikt Reetz, Seckau: Erkundigt sich nach Pater Chrysostomus, den er besuchen will auf der Fahrt zur Abtweihe nach Weingarten. Dankt für Adventspredigten. Der Hirtenbrief in Österreich habe viel Unruhe gebracht, alte Liberale aus der Kirche ausgetreten. Man wisse nicht, wie es geht, gestern der erste gehängt, aber es [ ... ] weiter. Die Jugend wird der Kirche entfremdet – ich sage ihm: Darüber zwei Richtungen, die 2. von mir. Er meint, es wäre besser, es würden ein paar Bischöfe eingesperrt.

Generalvicar: Stengel berichte, der Minister sah ein nach der Explosion von Esser: So könne es nicht weitergehen. Darum eine Aussprache, Ministerpräsident will zu mir kommen. Responsum: Ich komme zu ihm. Ein Missverständnis von Nuntius. [ ... ] Gegen Stelzle jetzt neue Vorwürfe die Priora
Gemeint sind die sogenannten „priora dicta et facta“, die laut einem Bericht des Kooperators Johann Maier gegen Pfarrer Stelzle vorgelegen hätten. Vgl. dazu den Bericht des Kooperator Johann Maier vom 14.1.1934, in: Erzbischöfliches Archiv München, Nachlass Faulhaber 8303.
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16.00 Uhr Gartmeier: nicht mehr beim Akademischen Vincenzverein, auch nicht mehr Direktor des Priesterhauses, dafür Irschl. Er erklärte sich sofort bereit. Es sei meine Absicht, ihn im Kapitel zu erhalten. Die Pumpwirtschaft habe aber schon wieder begonnen – er müsse in solchen Fällen mit dem Kapitel sprechen. Den Haushalt vereinfachen.

Auf dem Heimweg von Spaziergang vor dem Landtag – drei in Uniform. Scheinbar Exercieren, beim Vorübergehen ruft der eine rührt euch =.