Tagebucheintrag vom 19. Dezember 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 122

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Dienstag, 19. Dezember. Wenn Generalvicar zwei Mal an einem Tag kommt, so heißt das dies ater.

Mutter Fitz und Martha: bald nach Füssen. Die Buben
Gemeint sind: Elmar und Winfried.
gute Zeugnisse. Von Hans und den Kindern ein glückliches Familienleben, besonders seit die Tanten wegbleiben. Elmar will in Innsbruck extern bleiben, um mehr Zeit zum Studieren zu haben. Mutter 50 M., Martha 100 M.

Dr. Mandel, Speyer – Trauriger Anlaß. Das kleinste Kind wird hier 15.00 - 16.00 Uhr bei Lexer operiert mit Blasenleiden. Sehr schwere Operation.

Cramer-Klett entschuldigt sich, daß er nicht im Amt in Michaelskirche. Hauptgrund: Will sein Haus für den Nuntius verkaufen. Respondeo: Ich habe nichts damit zu tun. Man muß mit ihm oder Pacelli verhandeln. Die Lage wäre gewiß gut, aber der Staat müsse kaufen und überlassen wie bisher. Damit bekundet: Wir wollen die Nuntiatur behalten. Wäre besser, weil Süd [ ... ].

Generalvicar: Danke für sein Referat gestern. Die verhafteten Geistlichen Walterbach und Ernst bitten um Genehmigung der heiligen Messe, nach sieben Monaten in der Polizei jetzt in Stadelheim. - Brauchen eigentlich keine Genehmigung. Rossberger auch in Stadelheim. Ob unsere Akten abgegeben? Früher auch schon – Hier nicht zur Belastung von Hartl, sondern zur Entlastung von Rossberger.

Frau Professor Martin und Tochter: gratulieren zu Weihnachten – Blumen verwehrt, kommen natürlich auf Politik, aber mehr für Innsbruck. Der Kadett kommt auf Weihnachten.

16.00 Uhr Regens Westermayr: Mayr
Vermutlich gemeint: Georg Mayr.
, studiosus, war in Berlin – war gut. Ein Braunsberger Kandidat hat über die Bischöfe losgezogen in dieser Versammlung! Weihe zehn statt sieben Diakone – ja. Priesterweihen, Vorweihe 6. Mai.

18.00 Uhr Generalvicar nochmal: Heute Versammlung der Präsides polizeilich aufgelöst, weil ohne Genehmigung – Also ein Judas hatte die Stunde verraten. Neuhäusler, der sie leiten wollte, gleich verhört und verhaftet (Wegen Artikel im Katholik, wo auch die Antwort von Heydrich abgedruckt war? Wegen Aktion? Angeblich, weil er aus Ludwig-Missionsverein vor neun Jahren seinem Schwager 60000 M. geliehen hatte – Es war aber alles wieder zurückgegeben. Warmuth.