Tagebucheintrag vom 6. Dezember 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 118

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Mittwoch, 6. Dezember, Nicolaustag. Am Vorabend eine Rute mit Backwerk an der Pforte abgestellt.

Dr. Hasenfuß – Der neue Rektor vom Guthirtenkloster. Sehr bescheiden. If
Bisher nicht eindeutig entschlüsselte Abkürzung Faulhabers. Meist scheint sie ihm dazu zu dienen, sich selbst als Sprecher zu kennzeichnen.
Er wird mit Vertrauen aufgenommen. Bleibt wohl bei Würzburg, aber nicht so bald zurück gehen. Habilitation anstreben, wenn auch heute diese Zukunft unsicher. Über die Seelsorge dort.

Dr. Pißel, Präsident des Landesfinanzamts München. Er habe an Kirchensteuer gearbeitet. Einheitlicher Satz zu begrüßen. Die Rede von Reinhard. In Berlin seien 60% der Kirchenumlage zwangsweise beibehalten worden – Unmöglich.

Kommerzienrat Köhler vom Lloyd: Es sei geschrieben worden, „Vielleicht gehe ich nach Buenos Aires zum Eucharistischen Kongreß.“ Unmöglich, so lang kann ich nicht wegbleiben.

Huber Baptist: Überbringt Ausgaben von den Nachfolgern. In der Elternvereinigung nicht mehr so betonen „außerhalb jeder politischen Partei.“ Heuß
Möglicherweise gemeint: Rudolf von Heuß.
habe gestern sehr nationalsozialistisch gesprochen. Mit Eltern rechnen, deren Kinder bei der HJ. sind. Druck meiner Adventspredigten. Ich kann aber keine Verantwortung übernehmen – Er übernimmt alle, sagt er. Manuskript übergeben.

Über Adventspredigten sagt Wolfrats: Als man hochhörte, sagte einer, der ist die Antwort. Ein anderer sprach das Amen kräftig mit. Einer: Endlich das befreiende Wort.