Tagebucheintrag vom 7. November 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 104

Die 7. Nov. 10 h. Wieder eine Stunde beim Zahnarzt. Mü. rüstet sich die /
Gäste des 9. Nov. zu empfangen. Im Straßenbild viel mehr Uniform als gewöhnlich.

P. Quardian von St. Josef: Sie halten die Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher für eine /
Abart der Deutschen Christen wie sich verhalten. Nego, Papen meint es gut, fragt die Bischöfe nicht vorher (darüber /
von <Brauer> zur Rede gestellt ), nimmt keine Geistlichen auf nach dem Conc. und um nicht in den Verdacht eines getarnten /
Zentrums zu kommen. Der Georgihort will auch eine Kapelle, wollen schreiben.

Baronin Hirschberg: Von der Mission in St. Ludwig /
So begeistert, will etwas für Katholische Aktion tun: 1) In ihre Wohnung Mieter aufnehmen – muß bei der Pfarrschwester fragen. /
2) für Künstler und Kunstgewerbler Ausstellung unter dem Namen der Kronprinzessin – Darüber kein Urteil weil das dem Kronprinzen überlassen bleiben muß, wann die Zeit dafür günstig. Sie meint, die Wittelsb. seien viel zu zurückhaltend. Ich antworte /
nicht darauf. 3) Wegen eines etwaigen Salons oder einer Zelle für Künstler Präl. Hartig fragen

Dr. Held Archivar wegen der frei gewordenen Wohnung. Die bisherige Inhaberin /
hatte für Kirchenrest. viel getan. Bedenken: Die Stadt würde Mieter dort als Schwarzmieter /
betrachten, dagegen nach den Stat. der lateinischen Congr. kann ein zweiter Geistlicher dort sein. Es ist mir leid um die /
Schwestern aber jetzt keine öffentliche Anklage. Soviel [ ... ] könnte durch einen zweiten Geistlichen Beichtstuhl Dreifaltigkeit gehoben werden.

15 h in Unterhaching mit Präl. an Ort und Stelle im Zimmer /
der künftigen Kapelle alles besprochen.

16 h Präl. Uttendorfer besucht, der im Sterben liegt.