Tagebucheintrag vom 27. Oktober 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 99-100

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Freitag, 27. Oktober. Nach der Sitzung, Baronin Moreau: Von Tölz zurück, wo es schrecklich lange dauerte. Bringt Briefe zurück. Den Armen an der Pforte geben?

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Professor Eggersdorfer, bleich und ganz gebrochen, in den Nerven furchtbar herunter. Kommt von Rottmannshöhe. Würde nach Scheyern gehen, wenn nicht die zwei Schwestern im Haushalt. Hier eine billige Wohnung. Sehr verbittert: Die kirchliche Behörde hätte nichts für ihn getan, nachdem er sich so geopfert. Arbeitsgemeinschaft war natürlich nicht mehr, also Bruggaier. Ich will nicht dreinreden, aber grundsätzlich notwendig, das Kapitel soll wählen (hat Mitteilung vom Nuntius), dann um Entlassung bitten – nun im Fluss, erklärt, Wiederverwendung im kirchlichen Dienst sei unmöglich. Er muss den Fall dem Nuntius vorlegen – Er will nicht, er will seine Ruhe haben, fürchtet, sie machen es zu einem Straffall. Das Kapitel zögert zu wählen. Ich bin sicher, der Einspruch wäre auch früher gekommen. Der Nuntius hatte also Recht. Wie konnte der Referent
Möglicherweise ist Friedrich von Savigny gemeint.
ihm sagen: Man habe auf kirchliche Verwendung gewartet. Eine Wohnung hier: Im Priesterhaus unmöglich, Dr. Müller fragen, im Notgeraheim unmöglich. Ob später hier kirchlich verwendet? Ja, wenn er aber jetzt nicht durchkämpft, dann kann auch später Einspruch erfolgen. Ich würde ihn ins Seminar nehmen oder Sankt Bonifaz, aber er will seinen Haushalt. Bleibt bis 14.00 Uhr.

18.00 Uhr Generalvicar über die gleiche Sache, er war auch bei ihm gewesen. Haus von Ernst
Möglicherweise ist Georg Ernst gemeint.
in Biburg nicht anzuraten. Dann über den Fall Meiergarten: Sie wollen die Bürgschaft übernehmen, wenn Pfaffenbüchler Einspruch. Er will, wenn von mir nicht obstat. Fulda will heute nichts tun gegen Sterilisierungsgesetz. Kellerer
Möglicherweise ist Pfarrer Josef Kellerer gemeint.
(zu alt und zu wenig vorgeschult für Religionslehrer), Scheller, will schon auf 1. Dezember resignieren. Meschütz – könne doch nicht in Ismaning bleiben.

Schmidt-Pauli telefoniert, sie habe in Adelholzen besondere Freundschaft mit Gertraud geschlossen. Für die sehr begeistert.