Tagebucheintrag vom 5. Oktober 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 95-96

Do 5. Okt. 33. Secr. in Italien. Innenhof mit 15 Arbeitern im /
Eiltempo neu hergerichtet. Ein Greuel der Verwüstung im Hof.

Frau Wacker - Wegen der Erbschaft, ob noch nichts gekommen sei. Sie habe Vollmacht, den Verwandten in Amer. die Sachen zu schicken. Die Verwandten seien sehr enttäuscht gewesen [ ... ] - /
wollten zuerst die Leiche überführen.

Bar. Taenzl - Holte den schwer kranken Bruder aus Bozen ab. Er hatte dort /
einen Hirnschlag, nicht bloß Embolie. War auf Chiemsee flüchtig untergebracht worden.

Graßl: Heute Mittag wird das Haus in der Leopoldstr. verbrieft. Was dann /
werden soll? Sofort Vinc.schwestern als Ambulanz. Unmöglicher Hausverwalter. Speyer würde nichts bezahlen. /
Die Aktion hinein. ev. Burse. Soll aber sich sicherstellen wegen Oettingen.

Böhmer: Wegen Kirche Bogenhausen, sind weder die 30000 zinslose Anleihen /
zugesagt, noch etwas für die alte Kirche. Er will mit Min. Wagner sprechen.

Buczkowska und Zettler: Eine furchtbare Zeit für die sittl. Auffassung der Ehe. Die /
Auswirkung des Sterilis.gesetzes für die Erbgesunden wird furchtbar sein aber in der nächsten Zeit statist. nicht erfaßbar weil /
ein Mehr an Hochzeiten. Wie gut daß Frauenbund und Frauenschule vorgearbeitet haben, auch die Pflegeklöster. /
Ehlert wahrscheinlich abgebaut. Schultes?

Schw. Aventina – Da fehlt es dort an den Kleidern, richtet gleich im /
Hause her.

Nachmittag besuche ich die Schulschwestern: Danke für Namenstagsbrief und Geschenke. Gen. /
oberin Almeda
reist nach Belgrad, dort vielleicht <wäre>

➥ Seite 96

zu übernehmen. 1) Ob schon einen Protektor? Nein. Für Hundertjahrfeier nicht Ablass erbitten sondern /
ein Breve mit apost. Segen.

Gen Vic. eine cas. sollic. Die Frage unserer Vereine.