Tagebucheintrag vom 17. September 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 93

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Sonntag, 17. September. Im Hause celebriert. Schwester von Schwester Ethelreda aus Essen einen Tag im Hause, reist Montag zurück.

Pater Merk S.J., – Professor, der das griechische Testament herausgab. Über die andere Ausgabe von Swete, Holmes, Parsons, – will Einzelevangelium herausgeben.

Zwei Bonner Studenten. J. Erne, sechstes Semester, später zur Presse und A. Sonnenschein, achtes Semester, später zur Caritas. Zwei Philosophen, gestern hatte einer zum Sekretär, der das Papier prüfte, erklärt, er sei Theologe. Ich habe sie rufen lassen: Vorher schriftlich eingereicht: Wollen eine internationalen Friedensbewegung einleiten. Ich sage ihnen: In dieser Zeit unmöglich, wir müssen Pater Stratmann und Lenz frei bekommen, davon wissen sie. Der eine lächelt immer. Große Pläne. Will nichts schriftlich machen, mit dem Rad herumfahren, später auch im Ausland und überall eine Gruppe – wenn die Regenten in allen Ländern Christen sind!! Ich rede natürlich vorsichtig: Der Verteidigungskrieg ist erlaubt, so gut dem Einzelnen die Notwehr. Auch der Sieger hat heute keinen Nutzen. Es braucht keinen Bund, was für alle Tugend und Evangelium ist. Dreißig Mark. Sie sagt zum Sekretär, sie ist eigens zu mir gekommen, er aber: Sie sind auch zum Oktoberfest gekommen.

12.30 Uhr - 13.45 Uhr, Commissar Seidler siehe besonderes.

Nachmittags fünf Stunden im Archiv und in der Nacht fürs Amtsblatt geschrieben.