Tagebucheintrag vom 5. April 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 33-34

Mi 5. Apr. Heute die Anweisung an den Klerus in neuer Fassung diktier.

Fra Kurat Schmidt: Wie schon vor Jahren, will er einen Kreis um sich sammeln,

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die für deutsche und christliche Kunst eintreten (die süßlichen Sachen seien aus Frankreich), - dafür ist die Stunde gewiß günstig. /
Über seine Maltechnik ist Hl. Vater inform.: Vielleicht kann ein Hr eine kurze Darstellung /
oder einen gedruckten Aufsatz (ein solcher im Erscheinen) einmal dem Hl. Vater übergeben. Er spricht von Neidern und fin. /
Schwierigkeiten.

Bar. Moreau: Bringt Armenbriefe zurück und erhält /
200 M. Ihr Sohn in Berlin hat die braune Cav. /
organ.
Der Baron über die polit. Bewegung ganz unglücklich.

Wehrpfr Aniser - bringt ein Bild von Fürstenried Exerc. /
Es werden 800 Rekruten eingestellt, wahrscheinlich bis Okt. wieder entlassen, in aller Stille gruppenweise /
vereidigt und er hält jedes Mal Gottesdienst, dafür die Barbarakirche zu klein - /
ob erweitern? Ein Schuppen daneben würde jetzt frei[ ... ]. Zugreifen, dann auch einen /
Kirchenbauverein gründen für eine neue Kirche. Eine 800 000 M. Kirche unter 10 Jahren nicht zu erreichen. Jetzt gar nicht. /
Im Dez. will er am Schluß der Exercit. bitten.

Mons Lohr - Mandat annehmen? Ja. Im Leohaus /
sehr schwierig. Er hat Generalversammlung eingerufen, um Satzung zu ändern. Über Schmid von Dachau.

Pfr Muhler hat 3 Punkte: 1) Ob im Stadtrat bleiben? Schäffer will es /
von der kirchlichen Entscheidung abhängig machen. Von mir aus ja, es ist gut, wenn ein Theol. dabei ist. /
2) Kath. Aktion: Den Pfarrern bekannt machen. Soll ins Amtsblatt eine Seite schreiben. /
3) In Dachau der Führer der Kath. Schmid in Schutzhaft genommen. /
Von hier aus nichts zu machen. Wir wissen gar nicht wohin uns wenden.