Tagebucheintrag vom 14. Januar 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 9

Sa 14. Jan. Frau Steph. Ihl – Auf Anfrage hören lassen „in letzter Stunde in einem großen /
Anliegen“. Überschwenglich über Dom und Pred., es sei innere Eingebung gewesen. Der Hr Chapeller /
auf Schloss Adlsmünster(?) eine Erfindung Motor ohne Betriebsstoff, an England zu verkaufen /
gegen 100 Millionen Reichs M. aber Vorschuß wolle er sich nicht geben lassen. Eine solche Kraft Deutschland zu erhalten. Der Kaiser habe 600 000 bewilligt /
Es seien aber nur 485 000 ausbezahlt worden. Resp. Die Kirche hat solche Summe nicht, und nicht für Industrieunternehmung. Rom nicht und wir nicht. /
Wenn aber ob ich nicht an den Kaiser schriebe oder an Ruppr. oder CramerKlett vermittle – unmöglich.

Mons. Palico – von Prag zurück. Bringt Grüße von Kašpar /
dessen mamina 83 Jahre noch lebt. Er will im April auf der Reise nach Rom mich besuchen oder später. /
Wo ich für So 12. Unsere Finanzsache jetzt wohl geordnet.

Prälat Grabmann – gibt mir meine Instr. zurück. Wegen der /
Relatio nach Rom über die Apost. Const.. Die Hochschulen können <vorauskommen> das Verhältnis einfacher liege. . /
. . . .

P. Chrys. Bauer 1) Statuten der Cath Univ /
Statt mir soll Weihbischof Vorsitzender werden, aber nicht neben der allg. Univ. Andere Bischöfe höchstens Ehrenmitglieder, nicht /
Mitglieder. Summe admass.? 2) Ich übergebe dem Kolleg Bücher. /
Er wolle in Rom mit den Instituten in Verbindung treten.

P. Neudorfer und Vater: Dankt für Teilnahme an der Beerdigung. Der ungläubige /
Arzt habe geäußert: Das ist höchstes Menschentum. Als der Bruder ihr mitteilte: Noch zwei Tage höchstens, – Himmlischer Vater ich danke dir daß /
ich bald heimgehen darf. Mein Kreuzlein mit ins Grab.

Pfr. Aniser Wehrkreispfarrer: Ob ich nicht am 22. Jan. den ersten Gottesdienst /
in St Michael mit klingendem Spiel halten könne? Der Pfarrer und die Ordensseelsorge sollen nicht zurücktreten, /
und ich habe zur Zeit viel Arbeit.