Tagebucheintrag vom 8. Januar 1933Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 7

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Sonntag, 8. Januar, 9.00 Uhr Friedensmesse in Sankt Bonifaz. Diesmal kein Schulgottesdienst, aber große Beteiligung des Volkes. Um den Hochaltar ein Regenbogenkranz von Lichtern. Secretär Weißthanner nicht dabei (dafür Pater Gregor), war auf der Zugspitze zum Gottesdienst.

Dr. Kohtes, zur Wahl der Oberin der Vereinigung der Diakonninen hier. Will ein Jahr nach Assisi oder in ein Benediktinerkloster in Belgien, – gratis wird nicht möglich sein, aber einmal anfragen, ob nicht Meran bei den Kreuzschwestern – ein Vierteljahr ist genug. Bei der Heimatmission die richtige Heimat der Seele, weil mehr priesterliche Arbeit: Aber nicht nach drei Jahren wieder davon abgehen. Das religiöse Leben nicht so kompliziert und die Frommen sollen nicht so viel priesterliche Kraft beanspruchen.

Monsignore Hürth, Generalpräses des Gesellenvereins. Spricht sehr ernst: Wir müssen beten für den Gesellentag. Ideen ins Volk hineinbringen. Wollen Abschluss sein, siehe Zettel für diesen Tag. Westner ist dabei und noch ein Präses. Soll nicht Hurrahtag werden. Brüning auf einer Arbeiterführerkonferenz in Koblenz zwei Stunden: Nun legen Sie den Bleistift weg. In Laus. war alles vorbereitet und kam Papen. Diese Intriguen in Berlin. Wir wollen mit den Polen uns verständigen gegen Russland.

Graf Oberndorff: Papen in der Weihnachtsmette mit der ganzen Familie zur Kommunion gegangen. Die Intriguen. Er soll schreiben – in der ‚Schöneren Zukunft‘. Ist gegen das Zentrum eingenommen. Hat mit Aretin gesprochen.