Tagebucheintrag vom 5. März 1934Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10015, Seite 153-154

Mo 5. März Heute 65 Jahre. Durch die Zeitungsartikel, /
die trotz aller Gegenbitte erscheinen, wird erst aufmerksam gemacht. Auch im Radio wurde es verkündet und /
Dr Stonner hat es in seiner Bonif.predigt im Radio gesagt.

Oberstlt Neumayer mit Cylinder, wechselt zwischen Weinen /
und Lachen. Seine Frau einmal Schlaganfall sein Sohn in Stellung. Hat immer zu wenig Geld.

Gen. Konsul Amerik. as protestant con- /
gratulations and thanks for the sermons
und ein /
anderer Hr dabei. Sehr kurz.

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A. von Mautner-Markhof, Ref. von Seidler /
bringt Blumen und Grat.brief. Über die Arbeit des Winterhilfswerks.

Nuntius: grat. Die 3 Projekte für neue Nunt. bei Cramer /
Klett
und wo früher Geier wohnte. Aber jetzt sei fraglich ob die Nunt. überhaupt bleibe. /
Durch das Gesetz habe Bayern nicht mehr Hoheitsrecht, also .. Er habe es nach Rom geleitet. In der /
letzten Zeit 2 Noten an die Staatskanzlei (Esser jetzt <weg von dort>): Eine über Speyer eine furchtbare /
Sprache gegen Kath., die zweite war nach Nürnbg die Arbeit gegen die Bekenntnisschule. Aber keine Antwort.

15 - 16 45 SchmidtPauli eine Blumenkrone mit dem Lebenslicht, sechs rote Zehn<einheiten>, /
fünf weiße <Einheiten>: <Dichter beisammen>: Was wohl der Kardinal nach einer solchen Predigt tut? Der eine meint eine gute Flasche Malaga, der andere /
ich denke, er bestellt sich ein Rebhuhn. Ob wie Vater Abr. opfern soll - kommt mit dem Ziegenbock heim. /
Die Gedichte über den Heiligen Geist, selbst geschrieben ein persönliches Gedicht. Dann über die Aktion: Meine Aussprache mit Wagner, zuerst /
sehr freundlich, dann auf einmal weil Konkordat genannt. Mallinckrodt traurig, er soll bei der polit Polizei anfangen. /
Auch die Bottlenberg soll ihre Artikel als Schlüssel für alle Türen nehmen. Die Geistlichen seien unfreundlich.

Amtlich: Ich gebe selber Karte ab für Minpräs. und Stengel und lasse zu Epp /
eine Karte hinaustragen. Seidler schickte Blumen.