Tagebucheintrag vom 21. Dezember 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 184,185

Text+KommentierungNur Text
Mittwoch, 21. Dezember. 8.00 - 10.00 Uhr Benediktion der Sankt-Agneskirche in der Lerchenau, in wenigen Monaten erbaut in dem Viertel der Kommunisten. Nach Berlin [ ... ] Sehr kalt und nebelig, dagegen der Altar überhitzt. Ich predige Wintersonnenwende bei Thomas und uns. Heute der kürzeste Tag und die Wende zum Licht. Der Arbeiter Bücherl hatte die erste Anfrage gerichtet, eine Frau hat den Chor. Pfarrer Zintl stellt nach der Feier die Gemeinderäte vor, Kooperator Grimm lebt unter seinen Leuten wie ein venator animarum.

Provinzial Niedermayer, der Salesianer, und Direktor Maier. Überbringen drei Bücher Don Boscos. Klage gegen Klosterdruckerei: Drucken nur für den Hausbedarf und was gar nicht rentiert. Bestellung viel vom Norden. Einer der Beschwerdeführer hat selber dort drucken lassen. Über die Schwestern in der Kaulbachstraße. Also hat nichts damit zu tun. Erklärten in Eschelbach, Hennerfeind hätte ein Fürsorgeheim für unnütz erklärt.

➥ Seite 185

Frau Dr. Griebel: Bittet direkt um eine Unterstützung. Ihr Mann hätte sie vor fünf Jahren verlassen. Ein Sohn Assessor bei den Englischen in Berg. Ein anderer aus Madrid zurück und krank gewesen. 40 M. Ihr Mann sei nicht normal, schon vor der Heirat.

Frau Oldenbourg: Die Friedenspredigt hier verbreitet, ihr Sohn habe gesagt: Dazu gehört ein großer Mut. Obstkörbchen für Weihnachten habe er hierher getragen. Kommunizieren ohne nüchtern? Einige Male in der Woche; ob nun auswärts jeden Tag? Ist zu schwer zu erreichen. Das Ich als Gottesbeweis neu geschrieben, Herder hat mit Nein geantwortet. Ob ich eine Empfehlung schreiben will? Meine Zeit sehr belastet. Vielleicht Przywara - und dann bei Herder, weil das mehr Eindruck macht. Keine Anlage zu Hochmut. Ich schenke die Zeitrufe.

Frau Professor Martin und ihre Tochter: Blumenstock. Gratulieren. Der Dom schön geworden. In zwei Bücher die Widmung dem Vater zu schenken. Eine Empfehlung für Campo Santo, Audienz.

Marie Buczkowska und Mutter: Professor Krebs hat Exercitien zugesagt. Lippl im Rundfunk. Schmidt-Pauli verlangt hohe Honorare.