Tagebucheintrag vom 12. Dezember 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 181

Text+KommentierungNur Text
Montag, 12. Dezember. Nattermann, Generalsekretär des Gesellenvereins, und Westner: Dreifaltigkeitssonntag 1933 Gesellentag, wie er gestaltet werden soll, was ich zum Reichscuratorium sage: Zuerst über Werkjahr und Lager. In der Reichswehr nur 10 Prozent Katholiken, überhaupt ein Vordringen des Protestantismus, der Katholik als national nicht [ ... ]. Wolker bekomme schwere Vorwürfe, daß er mitmache von seiten der Pacifisten. Ich erkläre: Nicht wie das Zentrum sich danach richten, was die Sozialdemokraten machen (die sehr vaterländisch seien), sondern nach den katholischen Grundsätzen. Wir werden niemals als Katholiken für voll anerkannt werden. Bleibt eine ganze Stunde.

Pfarrer von Feldmoching - wegen Einweihung der neuen Kirche.

Anna Brück-Bodeck - überbringt ein Bild von Heidenfeld, (?) 60 M. Klagt über Not. Das Arbeitszimmer sehen.

Nachmittag besuche ich Mutter Desideria: Ein Mann begegnet mir im Gang: Sehen Sie, Hochwürden, was für schöne Socken ich da geschenkt bekommen hab! Vorige Woche Hemden, diese Woche Socken und Strümpfe. Die Niederlassung in Würzburg. Die Sache mit der Villa Lingg in Solln aufgeben, weil Bedingungen untragbar sind (Bilder und Teppiche und einen Teil Möbel für sich behalten, monatlich 200 bis 300 M., im Fall des Auszugs 15 000 und monatlich 600 bis 700). Auf dem Heimweg durch den Christkindlmarkt: Herr Hochwürden, feine Wiener Würst.