Tagebucheintrag vom 28. November 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014,
Seite 175
Montag,
28.
November.
Pfarrer
Schrallhammer
und
Baronin
Gebsattel:
Für den Jungmädchenverband sei die Hälfte,
anderswo zwei Drittel vom Land. Wenn nun dieser
in den
Landmädchenverein (früher Dienstbotenverein)
überführt
werden soll, wird es für sie schwierig.
Repsondeo:
Dem
Präses
Stadler
habe ich erklärt: Für die Dienstboten muß wirtschaftlich gesorgt
werden, nicht vom Pfarrer des Ortes aus,
der ihren
Anliegen
nicht nachgehen kann.
Der Frauenbund ist
von seiner Gründung zurückgetreten. Euer
Verband hat erzieherisch
soziale
Ziele,
der andere gewerkschaftliches Ziel.
Wenigstens das gleiche Organ?
Mit dem
Leohaus
ist schwer verhandeln. Eine Arbeitsgemeinschaft finden?
In Obergruppe von achtzehn Jahren ab? Ich kann das nicht
autoritativ
entscheiden, ihr müßt miteinander
verhandeln.
Geheimrat Wenger, der neue Präsident der Akademie, - früher Rektor wie vertraut. Ob Rußland katholisch würde? Vorgänger auf dem Boden ausgeglitten.
Josef Scheurer hier, war bei den Missionaren des heiligen Franz von Sales in Luxemburg, dann Indien. Dort „Solche Zustände“ hatte er geschrieben. Die Oberin einer Schulküche hatte ihm vorgeworfen, er habe eine Liebelei mit den Küchenmädchen, darüber sehr empört und als Bischof und Oberer nicht die Schwester dafür verwarnten, tritt er aus. Etwas dunkel, wie er das Geld bekam. Koffer noch in Genua. Gestern von Jugendtag so ergriffen, daß er wieder in die Mission will. 12 M. Soll nicht nach Rom sich wenden, bekam keine andere Antwort.
Herr und Frau Philippi von Chile: Mit den (6) Kindern längere Zeit hier, sehr ergriffen von der Tiefe des Katholizismus. Die Kinder auf den Salzburger Hochschulwochen, sehr fromm. Er war früher Finanzminister, protestantisch, dort sei gemischte Ehe etwas ganz seltenes, „seit 21 Jahren haben wir gewartet, daß Papi katholisch wird“. Nun hat er viel gelesen, Pater Lippert, Von Seele zu Seele. Guardini. Will gefirmt werden, muß zurück, weil wieder „Revolution“, das heißt Ministerwechsel. Die Frau, sehr gescheit und sozial, hilft viel gegen das Elend: Kinder in Zeitungen eingewickelt, Familien in den drei Wintermonaten in Höhlen, das beste, daß persönlich. Von Fräulein Johanna geschickt.
15.30 - 17.45 Uhr Priestercongregation. Pater Kronseder in der Kirche über Advent und Weihnachten, Professor Aufhauser im Saal: Warum Japan so schwer zum Christentum kommt. Siehe besonderes.
Geheimrat Wenger, der neue Präsident der Akademie, - früher Rektor wie vertraut. Ob Rußland katholisch würde? Vorgänger auf dem Boden ausgeglitten.
Josef Scheurer hier, war bei den Missionaren des heiligen Franz von Sales in Luxemburg, dann Indien. Dort „Solche Zustände“ hatte er geschrieben. Die Oberin einer Schulküche hatte ihm vorgeworfen, er habe eine Liebelei mit den Küchenmädchen, darüber sehr empört und als Bischof und Oberer nicht die Schwester dafür verwarnten, tritt er aus. Etwas dunkel, wie er das Geld bekam. Koffer noch in Genua. Gestern von Jugendtag so ergriffen, daß er wieder in die Mission will. 12 M. Soll nicht nach Rom sich wenden, bekam keine andere Antwort.
Herr und Frau Philippi von Chile: Mit den (6) Kindern längere Zeit hier, sehr ergriffen von der Tiefe des Katholizismus. Die Kinder auf den Salzburger Hochschulwochen, sehr fromm. Er war früher Finanzminister, protestantisch, dort sei gemischte Ehe etwas ganz seltenes, „seit 21 Jahren haben wir gewartet, daß Papi katholisch wird“. Nun hat er viel gelesen, Pater Lippert, Von Seele zu Seele. Guardini. Will gefirmt werden, muß zurück, weil wieder „Revolution“, das heißt Ministerwechsel. Die Frau, sehr gescheit und sozial, hilft viel gegen das Elend: Kinder in Zeitungen eingewickelt, Familien in den drei Wintermonaten in Höhlen, das beste, daß persönlich. Von Fräulein Johanna geschickt.
15.30 - 17.45 Uhr Priestercongregation. Pater Kronseder in der Kirche über Advent und Weihnachten, Professor Aufhauser im Saal: Warum Japan so schwer zum Christentum kommt. Siehe besonderes.