Tagebucheintrag vom 19. November 1932Parallelansicht ⇨
Nachlass Faulhaber 10014, Seite 171,172

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Samstag, 19. November. Einweihung der Sankt-Josefskapelle im Zentral-Gesellenhaus, Schommerstraße 16. Erweiterungsbau, neue Kapelle. Ich predige über den Gemeinschaftssinn. Westner dankt beim Frühstück. 8.00 - 10.30 Uhr. 110 M.

Abordnung von Tittmoning: Stiftsdekan Fertl, Bürgermeister und noch fünf Herren, darunter Dr. Fleischmann. Zur Stützung des Glaubens etwas tun. Ich antworte: Katholikentag? Für Tittmoning nicht so günstig, weil im Eck, dagegen die Wallfahrt wiederbeleben, also Männerwallfahrt 7. Mai, Sonntag. Ich übernehme Hochamt.

Kommerzienrat Saemann, Direktor einer großen Fabrik, Nürnberg, zur Zeit Ebenhausen, Abt von Schäftlarn angemeldet. Erzählt von seiner Fabrik, ich soll ein Wort reden bei Held und sonstigen, auch für die Städte sorgen, nicht bloß für das Land. Er hätte 300 entlassen müssen und jetzt Kurzarbeit. Hat in England eine Fabrik. Bekannter von Brückenau.

Dr. Theodelinde: Ob Zeichenlehrerinnen Kunstgewerbeschule und Akademie besuchen? An der Akademie wird es ernst genommen, sagt Schwester Fidelis. Es seien auch Brüder im Habit dort. An der Kunstgewerbeschule auch Akt zeichnen? Jetzt ja. Wie es die öffentliche Meinung aufnehmen wird, weiß ich nicht. Zwischen Arbeitsgemeinschaft und Elternvereinigung mehr Verbindung an den höheren Schulen - Ja, aber das Organisation nicht mehr belasten.

15.00 Uhr bringt Architekt Elsner mit seinem Sohn und einem Herren die dreiteilige Türe mit den Abzeichen der Altöttinger Wallfahrten, Arbeiter- und Gesellenverein, wir hängen sie gleich auf im Vorraum der Kapelle für die Mensa.

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16.30 Uhr ab nach Freising bei Nebel. Am Nordfriedhof Autokontrolle, weiter draußen liegt ein Pferd im Weg, also überall Aufenthalt.